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springerin 2/24. Kulturkämpfe

Zeitschrift
springerin 2/24. Kulturkämpfe. 2024
Dieses Objekt befindet sich im Archiv der basis wien.
Herausgeberschaft
Ort

Wien / Österreich

Jahr / Datum

2024

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Anmerkung

Umfangsangabe: 95 S. : zahlr. Ill. //Der demokratische Prozess scheint weltweit schweren Krisen und Belastungsproben ausgesetzt zu sein. So sehr die Szenarien in einzelnen Ländern und Regionen differieren mögen, so sehr hat sich über die Jahre eine besonders hartnäckige Front gegen die liberale Demokratie herausgebildet, die vielerlei Wahlverwandtschaften über geografische und kulturelle Grenzen hinweg pflegt: die eines illiberalen Autoritarismus, der sich anmaßt, im Namen eines klar abgrenzbaren, autochthonen „Volkes“ gegen alles davon Abweichende und nicht den mehrheitlichen Maßstäben Entsprechende zu agieren. Ein neuerdings zu diesem Zweck reaktiviertes Werkzeug ist das Feld der (angestammten, traditionsverankerten) Kultur, oder genauer gesagt: eines neu in Stellung gebrachten „Kulturkampfes“, der aktuell in mannigfachen Gewändern auftritt. Von den USA über Südamerika bis hin zu verschiedenen europäischen Ländern – und nicht zu vergessen Österreich – hat sich die rechte Rhetorik auf eine Gegnerschaft einzuschießen begonnen, deren angebliche Macht für jegliche Art von sozialer Fehlentwicklung verantwortlich gemacht wird: minoritäre Gruppierungen, irreguläre Migration, normabweichende Sexualitätsmuster, „Gender-Wahnsinn“ und nicht zuletzt das Gespenst eines allgegenwärtigen „Wokeness“-Terrors – all diese Marker werden häufig ins Treffen geführt, wenn es darum geht, die Illusion eines „gesunden Volksempfindens“ oder den „Hausverstand normaler Durchschnittsbürger*innen“ zu beschwören. Die Ausgabe "Kulturkämpfe" fragt nach den Hintergründen und konkreten Motiven dieser Form von Feinbildgenerierung; nach den historischen Vorläufern dieser „Culture Wars“ ebenso wie nach den ideologischen Blaupausen, politische Ansinnen stellvertretend in das Feld der Kultur zu verlagern. Wie sehr ist die avanciertere Kunst der Gegenwart diesen Kämpfen ausgesetzt? Wie stark gerät sie, vielfach unwillentlich, in das Kreuzfeuer neo-reaktionärer Agenden? Und welche Mittel kann sie aufbieten, um derlei antidemokratischen Umtrieben nicht vollends zu erliegen? [Quelle: https://www.springerin.at/, 26.60.2024]

Erwähnung
Ausstellungen / Veranstaltungen
 

     

zuletzt geändert am 26.06.2024

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