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Ada Kobusiewicz. I + (I + I + Other + Object + Universe)

07.10.2017 - 04.11.2017

Reininghausgründe, Graz / Österreich (Veranstaltungsort)

Eröffnung: Freitag, 06.10.2017, 19:30 Uhr
Wegbeschreibung: Straßenbahnlinie 1/7 bis Station “Alte Poststraße”, Alte Poststraße gerade aus bis zum Kreisverkehr (Unterführung), im Kreisverkehr rechts (Richtung Reininghausstraße), erste Seitenstraße links und gerade aus
Öffnungszeiten: 07.10. / 08.10./ 14.10. / 15.10. jeweils ab 16:00 Uhr und nach Vereinbarung (elisabeth.saubach@gmx.at)
Spezialführungen: am Freitag, dem 20.10. um 20:00 Uhr, Samstag und Sonntag, dem 21.10. und 22.10. jeweils um 16:00 Uhr

Die Künstlerin Ada Kobusiewicz entwickelte mit der raumgreifenden Installation “I + (I + I + Other + Object + Universe)” eine Arbeit, die sich mit dem Phänomen der Spiegelung auseinandersetzt und sich zugleich der Materialität des Spiegels bedient.... Der Spiegel ist seit jeher Medium der Selbsterkenntnis. In der Betrachtung der eigenen Person im Spiegel entsteht eine direkte Beziehung zu unserem Selbst, die uns nach Walter Hilsbecher, auch an unsere Grenzen führen kann. Der Blick in den Spiegel schafft eine Situation in welcher unbewusste Prozesse ausgelöst werden können. Dabei verstricken sich die Besucher*innen in die Schwierigkeiten, wie sie Alice in der Welt auf der anderen Seite des Spiegels erlebt hat.Wie in der Geschichte von Alice im Wunderland, kann der Spiegel als Metapher für die Brücke in eine andere Welt gedeutet werden. Alice erkennt, dass der Spiegel uns nur in einer Täuschung Gewohntes zeigen kann, wird der Blick in den Spiegel genauer, wird man feststellen, dass diese Welt im Spiegel doch nicht dieselbe ist, wie die in der wir uns befinden. Gespiegelte Welten lassen Raum für Fantasie, da sie immer nur einen Ausschnitt preisgeben. Erst in einer bewussten Ablehnung der alltäglichen Erfahrung von Wirklichkeit wird die Spiegelwelt lesbar.

“In den Spiegel zu sehen bedeutet sich mit der inmateriellen Welt auseinanderzusetzen, die der Materie ihre Selbstverstandlichkeit entzieht. Die verschiedenen Winkel der Steigung, die unterschiedlichen Positionen und Formen der Spiegel verwischen die Selbstverständlichkeit, Gewohnheit und Logik.” (Ada Kobusiewicz, 2017)

Die kulturwissenschaftliche Spiegelforschung beschäftigt sich vor allem mit der Subjekt- und Bewusstseinsbildung. Wie Jacques Lacan feststellte, erfährt das Kleinkind seine eigene Person erst durch den Blick des Anderen im Spiegel. Gerade die Differenz von “Ich” und “der Andere” wird zur Basis eines bewusstseinsbildenden Prozesses. Nach Umberto Eco sind Wahrnehmung, Denken und Bewusstsein der eigenen Subjektivität mit der Spiegelerfahrung unentwirrbar verbunden, dabei ist Identität nichts Permanentes, sondern kontextgebunden und sich verändernd. Die Vielfalt der Spiegel innerhalb der Installation erzeugt ein Gefühl von Vielfältigkeit und ermöglicht ein assoziatives Spiel mit Interpretation. Aus immer wieder anderen Winkeln begegnen wir in der Installation dem “Anderen” im Spiegel.

Der Kunsthistoriker und Philosoph Slavko Kacunko schrieb in einer seiner Publikationen: “Mit Hilfe des Spiegels kam der Mensch nicht nur sich selbst, sondern auch den unendlichen Fernen des Universums näher als mit irgendeinem anderen Medium.” [Slavko Kacunko, Spiegel. Medium. Kunst. Zur Geschichte des Spiegels im Zeitalter des Bildes, Paderborn 2010, S.1.] So wird die Installation “I +” zu einem Selbstreflexionswerkzeug – es geht um die Selbstfindung und, neben der Wahrnehmung “des Anderen” und des uns umfassenden “Universums”, um eine Suche nach dem eigenen “Ich”.

Ada Kobusiewicz lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Österreich und Polen. Sie arbeitet als Medien- und Installationskünstlerin mit analogen und digitalen Medien. In ihrer künstlerischen Praxis bewegt sie sich zwischen Forschung, Wissenschaft, dem Experimentellen und dem Authentischen. Ihre Arbeiten neigen dazu, sich auf verwahrloste Umgebungen, vergängliche Räume und die Beziehung zwischen Bewussten und Unbewussten und seiner individuellen und kollektiven Erklärung, zu fokussieren. Sie arbeitet mit ortsspezifischen Umgebungen unter ungewöhnlich authentischen Umständen. Kobusiewicz‘s Arbeiten schlagen eine Brücke zwischen Video, Installation, kinetischer Kunst, Objektkunst und Performance. Sie ist fasziniert von den Kontrasten die sich zwischen Licht und seiner Absenz, allgemeiner Hardware und persönlicher Software und dem Horizontalen und dem Vertikalen entwickeln. Ihre künstlerische Grundlage bilden primär Raum, Bewegung, Körper und Licht. Für Kobusiewicz verstärkt das Licht die Dimensionen des Raumes. Das Licht experimentiert, durch neue Technologien, Improvisationen und manchmal auch große und unerklärliche Zufälle, mit den räumlichen Dimensionen. Im kreativen Prozess ist das primäre Element für Kobusiewicz die Arbeit in eine Bewegung zu überführen oder zur Bewegung werden zu lassen. Kinetische Bilder sind die Inspiration für ihre Arbeiten.

Ada Kobusiewicz wurde in Polen geboren. 2004 zog sie nach Spanien wo sie an der Universität von Granada, an der Fakultät für Philosophie und Kunst studierte, und am andalusischen Instiut für Kunst verschiedene Kurse zu Lichtdesign absolvierte. 2012 schloss sie ihr Masterstudium in Kunst, Forschung und Produktion an der Akademie der Künste in Granada ab und 2014 ihr Masterstudium in Lichtdesign, an der Akademie der bildenen Künste in Novi Sad (Serbien). Seit April 2014 ist Kobusiewicz Forscherin für das PhD Programm „Forschung in der Kunst“ an der baskischen Universität in Spanien. Sie stellte aus in Österreich, Spanien, Serbien, Italien, Kroatien, BIH, Finnland, Dänemark und Grpßbritannien und ihre Arbeiten wurden auf Festivals in den USA, Schweden, England, Österreich, Serbien, Frankreich, Portugal, Deutschland, Mexiko, Spanien, Griechenland, Südkorea, Russland und in anderen Ländern, gezeigt.

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The artist Ada Kubusiewicz developed with the space-reaching installation “I + (I + I + Other + Object + Universe)” a work which argues with the phenomenon of reflexion and, at the same time, avail itself of the materiality of the mirror. The mirror is always a medium of self-knowledge. In the consideration of the own person in the mirror, a direct relation with our self is originated, which can lead us, after Walter Hilsbecher, also to our borders. The look in the mirror creates a situation in which unconscious processes can be released. Besides, the visitors get entangled in the difficulties as it has experienced Alice in the world on the other side of the mirror. As in the story of Alice in Wonderland, the mirror can be interpreted as a metaphor for a bridge in another world and at the same time, as a window into the soul of a person. Alice recognises that the mirror can show us only in a deception the usual, if the look in the mirror becomes more exact, one will find out that this world in the mirror is nevertheless the same as the world in which we are living. Reflected worlds allow space for imagination, because they reveal always only one part. Only in a deliberate refusal of the everyday experience of reality the reflecting world becomes readable.

“To see in the mirror means to confront yourself with the immaterial world, which takes away the implicitness from the matter. The different corners of the gradient, the different positions and forms of the mirrors blur the implicitness, habit and logic” (Ada Kobusiewicz, 2017)

The cultural-scientific mirror research deals above all with the subject awareness and sensitization. As Jacques Lacan ascertained, the infant finds out his own person only by the look of “the other” in the mirror. Just the difference between “I” and “the other” becomes the base of an awareness-raising process. After Umberto Eco perception, thinking and consciousness of own subjectivity are connected with the reflecting experience inextricably, besides, identity is nothing permanent, but context-engaged and changing. The variety of the mirrors within the installation generates a feeling of diversity and allows an associative play with interpretation. From consistently different corners we meet “the other” in the mirror.

The art historian and philosopher Slavko Kacunko wrote in one of his publications: “Within the help of the mirror, more than with any other medium, the human got closer not only to himself, but also to the infinite distances of the universe.” [Slavko Kacunko, Spiegel. Medium. Kunst. Zur Geschichte des Spiegels im Zeitalter des Bildes, Paderborn 2010, S.1.] Thus the installation “I +” becomes a self-reflecting tool – it is about self-discovery and, besides the perception of the “Other” and the “Universe” enclosing us, around a search for the own “I”.

Ada Kobusiewicz lives and works as a freelance artist in Austria and Poland. She works as media and installation artist with analogue and digital media. She moves between exploration, science, experimental and authentic. Her works tends to focus on run down surroundings, transitory spaces and the relation between the conscience and unconscience and its individual or collective statement. She works with site-specific environments, in uncommonly authentic circumstances. Kobusiewicz‘s work bridges video, installation, kinetic art, object and performance. She is captivated by contrasts between light and its absence, common hardware and personal software, the horizontal and the vertical. Her background revolves mainly around space, motion, body and light. For Kobusiewicz, light increases and experiments with the dimensions of a space through new technologies, improvisations and sometimes through vast and unexplorable happenstance. In the creative process the main element for Kobusiewicz is to introduce or even to set the work in motion. Her concept of work is always connected with dynamics and movement. Kinetic images are the inspiration for her works.

Ada Kobusiewicz was born in Poland. In 2004 she moved to Spain where she studied at the University of Granada, Faculty of Philosophy and Arts and at the Andalusian Institut of Arts where she completed diferent courses related with light design. In 2012 she finished MA Degree in Art, Research and Production at the Academy of Arts in Granada and in 2014 MA Degree in Light Design at the Academy of Arts in Novi Sad, Serbia. From April 2014 Kobusiewicz is researcher of PhD programme in Research in Arts at the University of Basque Country in Spain. She exhibits in Austria, Spain, Serbia, Italy, Croatia, BIH, Finland, Denmark and UK and her works has been shown at festivals in USA, Sweden, England, Austria, Serbia, France, Portugal, Germany, Mexico, Spain, Greece, South Korea, Russia and other countries.

[Quelle: Einladung]

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zuletzt geändert am 02.10.2017


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