Deniz Saylan. Nachterde

25.04.2008 - 31.05.2008

Leica Galerie Salzburg, Salzburg / Österreich

Mit der Leica M8 hat der Künstler auf Streifzügen durch Paris, Berlin, Düsseldorf und Stuttgart Schauplätze und Protagonisten der urbanen nächtlichen Szene fotografiert. 38 Motive definieren einen „seltsamen Ort Nacht" (Deniz Saylan), an dem eigene Gesetze gelten. Die mythische Bedeutung der Nacht steht für Gefahr und Tod, für Ruhe und Geborgenheit ebenso wie für Intimität, Geheimnis und Okkultes. Die Kamera verstärkt das Bewusstsein für die Andersartigkeit der Nacht, indem sie mehr sieht als das Auge: Mondlicht, Dämmerung und künstliche Beleuchtungen zeigen sich farbig intensiviert, das anonyme Dunkel verschluckt viele Aspekte, bringt dafür andere in theaterhaften Inszenierungen hervor.... Der Betrachter begreift eine Parallelwelt, in der Menschen nur bei Nacht und für die Nacht leben.

Wesentlicher Gesichtspunkt des Konzeptes dieser Arbeiten ist, dass die traditionellen Werte der Leica-Fotografie wie Schärfe und Detailtreue im künstlerischen Sinne des Kreativen, Ungewöhnlichen durchbrochen und überwunden werden. Das so genannte „digitale Rauschen" (durch physikalische Gegebenheiten im Bild sichtbare Pixel, vergleichbar dem „Korn" der analogen Fotografie, die keinen eigentlichen Bezug zum Bildinhalt haben) wird von Deniz Saylan als dominantes Stilmittel eingesetzt. Seine Szenarien erscheinen wie durch distanzierende Schleier schwebend, transparent, wie stills aus einem Traum.

[Quelle: http://de.leica-camera.com/culture/galeries/gallery_salzburg/]