Gerhard Mayer. tohus und wohus
16.12.2006 - 25.03.2007
Museum der Wahrnehmung, MUWA, Graz / Österreich
Gerhard Mayer ist -so sagt es sein Nürnberger Rezensent Thomas Heydn im Katalog "Interlocking" - ein heutiger Schüler des großen und ersten Atomisten, des Vorsokratikers Demokrit: alles zerfällt ihm in gleichartige Teile, die ihm als Bausteine für tatsächlich große Formen dienen: 18 quadratmeter große Formate, zusammengesetzt aus tausenden Einzelheiten. Darin besitzt seine vielgestaltige Kunst ihr Zentrum: auch seine Zeichnungen wie Skulpuren setzen sich aus solchen Elementarteilchen zusammen. "tohus und wohus" ist hebräisch und bedeutet "Elementarteilchen"....
In Puzzles findet sein atomisches Prinzip ein Material, das seit jeher von der Spannung zwischen dem ganzen und den vielen Teilen seinen Reiz bezieht. Und in Postkarten, in die der Künstler durch unmerkliche Schritte eingreift, gewinnt er seine Elemente durch Vervielfältigung einzelner Bildpartien. Ein Gewinn, der ihm gewöhnlich Spaß verspricht.
Da man eine Ordnung von Elementen System nennt, könnte man Gerhard Mayers Kunst, vor allem einem Regelwerk verpflichteten Zeichnungen und Bilder, systematisch heißen. Das System ist jenes nichts, in das die Puzzleteilchen an den Rändern der Bilder vergeblich ausgreifen [...]
Wer nahe an seine Bilder herangeht, der wird erfahren, dass Gerhard Mayer Arbeiten aus Puzzles, als mediale Lehrstücke für die Gleichbedeutung von Papier, Internet-Usb-Stick und Flachbettbildschirmen interpretiert: als kleine, autonome Bilder sind Puzzle-Teile auf unserer Netzhaut wirksam, als Farbpunkte wie bei Chuck Close, der seine Porträts aus tausenden Farbpunkten zusammensetzt, wie ein Bild in einem televisionärem Empfangsgerät.
Werner Wolf
(Quelle: Einladungskarte)
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