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Latifa Echakhch. l'air du temps

30.06.2014 - 31.08.2014

Dommuseum Salzburg, Salzburg / Österreich
DomQuartier, Salzburg / Österreich

Latifa Echakhch (* El Khnansa/Morocco 1974) kam mit drei Jahren aus Marokko nach Frankreich. Sie war längere Zeit in Paris sowie mit Stipendien in Stockholm und Krefeld tätig. Heute lebt und arbeitet sie in Martigny in der Schweiz.



Die Tate Modern in London, das MACBA in Barcelona, der Portikus in Frankfurt und das Kunsthaus Zürich zeigten Einzelausstellungen von ihr. 2013 gewann sie den Prix Duchamp, eine damit verbundene Ausstellung im Centre Pompidou in Paris wird im Oktober 2014 eröffnet werden....
l‘air du temps

Latifa Echakhchs präzise und sparsame Installationen beschäftigen sich mit Fragen der Identität und der Erinnerung. Materialien, Gegenstände und Titel stellen symbolische Bezüge zu Kunst, Literatur und Geschichte her. Oft sammelt sie alltägliche Objekte vor Ort und verfremdet sie mit einfachen Eingriffen.



Die Ausstellung in der Kapelle des Museu d’Arte Contemporani de Barcelona hieß „Ronda“, nach einem in Spanien und Marokko populären Kartenspiel, das die Künstlerin in den Ferien in Marokko spielte. Die Installation im Haus Esters in Krefeld trug den Titel „Von Schwelle zu Schwelle“ und spielte so einerseits auf den Ausstellungsort an, das berühmte Haus des Architekten Mies van der Rohe, andererseits auf ein Buch des Dichters, Deportationsopfers und Emigranten Paul Celan. Für die Serie „Chapeau d’encre“ kaufte sie Hüte und füllte sie mit Tinte - ein Verweis auf Joseph Beuys, der in Krefeld geboren wurde.



„L’Air du Temps“ war einer der ersten großen Erfolge der Parfümindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Name heißt übersetzt „Melodie der Zeit“. Die Werbung verspricht „eine Ode an Frieden, Liebe und Freiheit“, auf dem Deckel des Flacons turteln Tauben, das sehr feminine Parfüm duftet nach Rosen, Jasmin und Nelken.



Latifa Echakhch hat das Parfum im Flakon durch schwarze Tinte ersetzt und auf der Scheibe des Schranks Tintenspuren gezogen. Für sie verbinden sich mit dem Fläschchen und mit dem Geruch Erinnerungen an ihre Kindheit. Tinte ist das Material der Erinnerung schlechthin, denn über Jahrhunderte hielten Künstler ihre Eindrücke in Zeichnungen fest, Dichter ihre Erfahrungen in handschriftlichen Notizen. Die Tintenspuren bilden einen Vorhang vor der Vitrine, durch den der/die Betrachter/in auf das Objekt der Erinnerung schaut.
kunst- und wunderkammer

Die Kunst- und Wunderkammer der Fürsterzbischöfe von Salzburg entstand seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Nach dem Ende des Fürsterzbistums wurde der Sammlungsbestand zerstreut, nur die leeren Schränke blieben zurück. 1974 wurde deren Inhalt im Sinne eines barocken Kuriositätenkabinetts rekonstruiert.



Eine barocke Kunst- und Wunderkammer versammelte Objekte aus der Natur und Werke der Kunst: ausgestopfte Tiere, wissenschaftliche Geräte, Bergkristallschleifarbeiten etc. Die Stücke waren nicht wissenschaftlich geordnet, sondern nach Material oder Zweck. Die Zeitgenossen unterschieden zwischen künstlichen und natürlichen Objekten; in ihrer Gesamtheit sollten sie den Kosmos verbildlichen. Zudem sollten sie das künstlerische und wirtschaftliche Vermögen eines Landes darstellen.



Heute ist die Kunst- und Wunderkammer Teil des DomQuartiers und verbindet das Dommuseum mit dem Museum der Erzabtei St. Peter.


[Quelle: www.kirchen.net]

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