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Antonia Baehr. Abecedarium Bestiarium

27.09.2013 - 29.09.2013

Dom im Berg, Graz / Österreich (venue)
Steirischer Herbst 2013, Graz / Österreich

Affinitäten in Tiermetaphern

Vielleicht liegt es nahe, sich mit den irritierenden Verwandtschaften zwischen Tier und Mensch zu befassen, wenn man Baehr im Nachnamen heißt und in „Ber-lin“ – offizielles Wappentier: der Braunbär, geheimes Wappentier: Knut, der Eisbär – geboren wurde. Bedeuten diese Ähnlichkeiten etwas? So wie auch Sternzeichen etwas bedeuten könnten, selbst wenn wir nicht an sie glauben? Woher kommt überhaupt das ausgeprägte Interesse des Menschen an der anthropomorphen Darstellung von Tieren in Kunst und Literatur, in barocken Zeichnungen und Kupferstichen, in Tierfabeln? Oder die Lust an ihrer symbolischen Ausdeutung wie in den mittelalterlichen Bestiarien?
Antonia Baehr geht es in ihrem Alphabet der Affinitäten aber nicht um die Ergründung eines Geheimnisses, das sich allenfalls hinter diesen Ähnlichkeiten versteckt, sondern vielmehr um die Beschäftigung mit Wesen, die in Vergessenheit geraten sind, deren schillerndes Anderssein nicht effektiv genug war, um den Fortbestand ihrer Art zu garantieren – ausgestorbene Tiere.... Ähnlich wie in ihrem Solo „Lachen“, das im steirischen herbst 2009 begeisterte, hat Antonia Baehr für ihr ABC wieder Freundinnen und Freunde bzw. Künstlerinnen und Künstler eingeladen, Kompositionen für sie zu schreiben. Diesmal hat sie darum gebeten, sich ein ausgestorbenes Tier auszusuchen, mit dem sie sich verbunden fühlen. Mittels einer Partitur sollen sie diese Verwandtschaft und ihre Freundschaft zu Antonia Baehr reflektieren.
In Baehrs beziehungsreichem Solo „Abecedarium Bestiarium“ steht D etwa für den Dodo, wunderschön, aber flugunfähig und zum letzten Mal im 17. Jahrhundert im Indischen Ozean gesichtet. S steht für die friedliebende Steller’sche Seekuh, deren letztes Exemplar 1768 nahe der Beringinsel erschlagen wurde. „Die darin aufgezeigten Korrespondenzen sind verstörend und unterlaufen Kategorien wie Mensch und Tier, Mann und Frau, Vergangenheit und Gegenwart, tot und lebendig. Sie öffnen Türen zu närrischen Affinitäten.“ (Gertrude Ferrant)

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last modified at 26.04.2017


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