Intervention: Hans Weigand
24.11.2010 - 01.05.2011
Belvedere, Wien / Österreich
Im Marmorsaal des Unteren Belvedere tummeln sich unter dem Deckenfresko von Marcantonio Chiarini und Martino Altomonte, das den Sonnengott Apoll als Führer der Musen auf einer Wolkenbank thronend zeigt, die Allegorie der Voraussicht bzw. der guten Regierung sowie die allegorischen Figuren, die die Flüsse Traun, Enns, Ybbs und March darstellen.
Der österreichische Künstler Hans Weigand entwickelt für diesen Ort überbordender Bildhaftigkeit ein Rundgemälde, das die Brunnenfiguren von Georg Raphael Donner als großformatiges ovales Panoramabild umfasst.... Von außen sieht der Betrachter zunächst eine Bildinstallation, eine architektonische Umbauung der Figuren, die erst im Innenraum die illusionistische Kraft von Weigands Bildwelten entfaltet. Mit dem Panoramabild, das zur Zeit der Entstehung des Donnerbrunnens erfunden wurde, bezieht sich Weigand auf die historische, aber auch populärkulturelle Bedeutung des Rundgemäldes, als eines der ersten Massenmedien. Weigand greift mit der gleichzeitigen Darstellung von mythologischen Szenen, Comics, Motiven aus der Popkultur und der Kunstgeschichte, mit Szenen aus der täglichen Bildproduktion, sowie mit der Verflechtung von digitaler Fotomontage und malerischer Geste auf eine Tradition zurück, die wesentliche Impulse für die Entwicklung neuer Bildtechniken geliefert hat. Die Geschlossenheit des Panoramabildes, dessen Erzählungen sowohl auf der Mikro- als auch der Makroebene sichtbar werden, wird für den Betrachter zum filmischen Loop.
[Quelle: http://www.belvedere.at]
No result
No result