#04. Karin Schwarzbek

20.12.2009 - 23.01.2009

Le Lieu, Palais Bleu, Schweiz

Künstlerin und Kuratorin haben ein Ausstellungsdisplay entwickelt, das sich auf die Schnittstellen zwischen den beiden Gebäudeteilen – ein aussen
wie innen als Kreissegment wahrnehmbarer Gebäudeabschnitt – konzentriert. Die Arbeiten von Karin Schwarzbek agieren an diesen Orten als Inserts,
als definierte Setzungen, die Aspekte des Ortsspezifischen, u. a. die frühere Gebäudefunktion, spiegeln. Die Auswahl umfasst Werke der letzten drei
Jahre, Arbeiten auf Papier, z. B. Filzstiftzeichnungen, und Gemälde, verschiedenformatige Holztafeln; sie alle kreisen letztlich um die Auseinander-
setzung mit der Figur, um die Ambivalenz zwischen «Darstellung» und medialer «Eigendynamik».... Überlängte Gliedmassen, fragmentierte Körper-
partien, Studien des Hinterkopfs mit markant gezogenem Scheitel: Karin Schwarzbek rückt den (meist weiblichen) Körper oder viel mehr Körperlichkeit
und deren malerische Repräsentation in den Fokus. Sie untersucht in ihren Bildern die Möglichkeiten und Grenzen von (figurativer) Darstellung und
autonomem Farbauftrag, die Wechselwirkungen von Figur und Umraum, von Abstraktion und Gegenständlichkeit. Dabei spiegelt die Versehrtheit und
Verletzlichkeit, die die Bildmotive massgeblich charakterisiert, letztlich auch den malerischen Prozess wider: Das Spiel der Kräfte, die auf die Figur und
den Bildraum, auf den Bildträger und den Pinsel einwirken – von aussen oder aus sich heraus; das Ringen um die Unmittelbarkeit, von Wahrnehmung
und ihrer malerischen Über- oder Umsetzung.

(Aus: Einladung)