Vortrag: Anna Schober. Dressing Down

17.11.2005 - 17.11.2005

“Dressing up” bzw. „Aufmotzen“ sind Begriffe, die wir verwenden, wollen wir die
sorgfältige und überlegte Art und Weise beschreiben, mit der wir unsere äußeren
Hülle formen und ausschmücken, um in den öffentlichen Raum zu treten. Aber im
20. Jahrhundert hat sich noch eine andere Art der Selbstdarstellung
durchgesetzt – eine, die Nonchalanche und Unhöflichkeit ausstellt und die
Gesten der Zurückweisung von Konventionen und Formalitäten sowie das
demonstrative Zeigen von Einfachheit und Natürlichkeit inkludiert.... Wir, d. h.
viele von denen, die zur „westlichen Welt“ gezählt werden, motzen uns auf,
indem wir ein „dressing down“ in Szene setzen – wir zeigen uns gerne in Blue
Jeans, Sweat- und T-Shirts, Baseball-Kappen, zerissenen Netzstümpfen,
freizügigen Unterkleidern und stylen uns auf das Sorgfältigste zerzauste,
ungekämmte Frisuren. Wie und warum jedoch entstehen solche Konzepte? Und wie
können sie die Kapazität entwickeln, in verschiedenste Milieus übersetzt zu
werden? Das sind Fragen, mit denen ich mich in dieses Referat beschäftigen
werde.

(aus: Emaileinladung)