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Blickwechsel und Einblick. Künstlerinnen in Österreich

Blickwechsel und Einblick. Künstlerinnen in Österreich. 1999 [Cover]

18.11.1999 - 24.04.2000

Wien Museum, Wien / Österreich
Wien Museum Hermesvilla, Wien / Österreich

Dem vielfältigen Schaffen österreichischer Künstlerinnen ist eine Ausstellung gewidmet, die das Historische Museum der Stadt Wien vom 18. November 1999 bis 24. April 2000 in der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten zeigt. Damit wird - in wesentlich erweitertem Umfang - eine im Sommer dieses Jahres auf Schloss Albeck in Kärnten stattfindende Schau auch in Wien zu sehen sein.

Die rund 170 Gemälde, Skulpturen, Grafiken und kunstgewerblichen Arbeiten spannen über den Zeitraum von zwei Jahrhunderten einen weiten stilistischen Bogen vom Frühklassizismus der international tätigen Angelika Kauffmann über die neu empfundene Landschaftskunst des ausgehenden 19.... Jahrhunderts, deren Vertreterinnen Tina Blau, Marie Egner und Olga Wisinger-Florian waren, bis zur Abstraktion des 20. Jahrhunderts, die in Österreich vor allem von den Künstlerinnen des Kinetismus vorangetrieben wurde. Mit den Skulpturen von Teresa Feodorowna Ries, Ilse Twardowski-Conrat, Hilde Uray u.a. sind wichtige Beispiele bildhauerischen Schaffens von Frauen vertreten, und zahlreiche Arbeiten von Künstlerinnen der Wiener Werkstätte, etwa Vally Wieselthier und Susi Singer-Schinnerl, verdeutlichen deren innovative und originelle Position im Bereich des Kunstgewerbes.

Der Schwerpunkt der Schau liegt bei Gemälden des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind dabei vor allem Werke aus den Themenbereichen Porträt, Stilleben, Interieur, Landschaft und Städtebild, darunter einige Selbstbildnisse, die besonders rare Beispiele künstlerischer Selbstdarstellung von Frauen sind. Diese Konzeption soll keineswegs die stereotype geschlechtsspezifische Zuschreibung von "frauentypischen“ Kunstgattungen bestätigen. Sie spiegelt vielmehr wider, dass das lange Zeit für Frauen verbotene Aktstudium als Voraussetzung figuralen Darstellens eine wesentliche Einschränkung künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten von Frauen bedeutete.

Das weibliche Kunstschaffen in Österreich ist noch immer vergleichsweise wenig erforscht und bekannt - wenngleich sich derzeit das verstärkte Wissenschafts- und Publikumsinteresse darin zeigt, dass sich heuer dieses gleich mehrere Ausstellungen diesem Thema widmen (Das Kunstforum zeigt derzeit die Schau "Das Jahrhundert der Frauen“). Mangelnde Ausbildungsmöglichkeiten, beschränkte Aus-stellungs- und damit Verkaufsgelegenheiten und das Verbot der Mitgliedschaft bei den großen Künstlervereinigungen haben es besonders im 19. und frühen 20. Jahrhundert Frauen nicht nur schwer gemacht, sich als Künstlerinnen zu etablieren, sondern auch dazu beigetragen, dass viele von ihnen in Vergessenheit gerieten. Die Schau des Historischen Museums der Stadt Wien lädt deshalb zum Entdecken und Wiederentdecken zahlreicher Künstlerinnen ein und sie möchte die Besucherinnen und Besucher für die historischen und gesellschaftlichen Bedingungen und Strukturen, in denen diese tätig waren, sensibilisieren.

Da alle Objekte ausschließlich aus den Beständen des Historischen Museums stammen, gewährt die Ausstellung nicht zuletzt auch Einblicke in die Geschichte einer Sammlung, in die Schwerpunkte und Highlights eines historisch gewachsenen Bestandes.

[Quelle: https://web.archive.org/save/https://www.wienmuseum.at/blickwechsel_und_einblick_kuenstlerinnen_in_oesterreich]

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