Die Düfte der Erde
06.05.2022 - 06.06.2022
freiraum Q21, Wien / Österreich
In den späten 1950er Jahren wagte ein junges ukrainisches Künstlerpaar, Ada Rybachuk und Volodymyr Melnychenko (ARVM), eine beispiellose Reise jenseits des Polarkreises in die Stadt Naryan-Mar. Im Gletschernebel verbrachten die Kiewer Student*innen einige Tage bei den Nenzen und studierten ihr tägliches Leben mit Bleistiften in ihren vor Kälte klammen Fingern. Die ARVM nahm die Verehrung der Nenzen für den wuchernden Norden in sich auf und prägte ihre Kunstwerke, um später das erste Kunstmuseum in Naryan-Mar einzurichten.... Die Nenzen nahmen die Künstler*innen in ihrer Gemeinschaft auf und stellten sich für ihre Porträts zur Verfügung, um die Bewohner*innen in den ersten Jahren des sowjetischen Aufbaus zu dokumentieren.
Die Ausstellung stellt die frühen Werke der ARVM in den Vordergrund, die während der Nordexpeditionen in den späten 1950er bis in die 1960er Jahre entstanden. Die Künstler*innen, deren späteres Schaffen weitgehend die urbane Landschaft Kiews bestimmt, die nun von einer kriegsbedingten Auslöschung bedroht ist, griffen kontinuierlich auf das Wissen zurück, das die Nenzen mit ihnen teilten, und pflegten diese Freundschaft über Jahrzehnte. Die Praxis von ARVM ist ein Beispiel für die bahnbrechenden Versuche, koloniale Narrative durch Aktivismus herauszufordern, wobei sie energisch danach strebt, das Recht verschiedener Kulturen auf ungezähmte künstlerische Äußerungen zu manifestieren, die in den breiteren kulturellen Räumen Bestand haben.
[Quelle: https://web.archive.org/web/20220509122405/https://www.mqw.at/freiraum-ukraine]
- Polina Baitsym - Vortrag, Kurator_in
- Ksenia Kravtsova - Kurator_in
- Volodomyr Melnychenko
- Ada Rybachuk
- Hedwig Saxenhuber - Kurator_in
Kein Ergebnis
- "Office Ukraine": Integrationsarbeit für geflüchtete Künstlerinnen. in: Wiener Zeitung online. 28.04.2022
- "Office Ukraine" integriert geflüchtete Künstlerinnen. in: Salzburger Nachrichten online. 28.04.2022
Kein Ergebnis