Hagenbund. Von der gemäßigten zur radikalen Moderne
Group exhibition
16.09.2022 - 06.02.2023
Leopold Museum, Wien / Österreich
Der Künstlerbund Hagen wurde im Jahr 1900 als Reaktion auf den Konservativismus des Künstlerhauses gegründet und etablierte sich spätestens in den 1920er-Jahren als „heute radikalste Gruppe“ (Robert Musil, 1922) innerhalb der Wiener Künstlervereinigungen. Das 1902 erstmals bespielte Ausstellungshaus Zedlitzhalle im 1. Wiener Bezirk diente nicht nur als identitätsstiftender Präsentationsort für die Mitglieder, sondern auch als Halle für innovative Ausstellungskonzepte und internationale Kunstpräsentationen....
Nach Präsentationen bei der Kunstschau Wien 1908 und 1909 erreichte der Hagenbund in den 1910er-Jahren einen bedeutenden Status als Plattform für junge, zeitgenössische Kunst. Legendär ist die Sonderausstellung Malerei und Plastik 1911 mit Werken von Oskar Kokoschka, Anton Faistauer, Anton Kolig oder etwa Albert Paris Gütersloh, ebenso wie jene mit den eben genannten Protagonisten des Umfeldes der Neukunstgruppe und zahlreichen Werken Egon Schieles. Insbesondere die 1920er-Jahre gelten als die Blütezeit des Hagenbundes, wo letztendlich der Schritt von einer gemäßigten hin zu einer radikalen Moderne gesetzt wurde. Wenngleich weder ein einheitliches Stilwollen noch ein künstlerisches Manifest seitens des Hagenbundes existierte, so ist doch eine Betonung auf Ausformungen der Neuen Sachlichkeit sowie post-expressionistische Tendenzen mit kubistischen Versatzstücken charakteristisch.
Der Hagenbund erlebte in seiner fast vier Jahrzehnte währenden Existenz eine äußerst wechselvolle Geschichte, die von der Monarchie über die Ausrufung der Ersten Republik, vom austrofaschistischen Ständestaat bis hin zur Machtübernahme der Nationalsozialisten führte. Letztere veranlassten schließlich – wegen zu moderner und liberaler künstlerischer Ansichten, der hohen Anzahl von Künstler*innen mit jüdischen Wurzeln und eines linken Flügels unter den Mitgliedern – im September 1938 die Auflösung der Künstlervereinigung. Eine große Anzahl der Mitglieder wie Georg und Bettina Ehrlich-Bauer, Josef Floch, Carry Hauser, Lilly Steiner, Otto Rudolf Schatz oder Felix Albrecht Harta mussten emigrieren oder wurden – wie Robert Kohl oder Fritz Schwarz-Waldegg – im Konzentrationslager ermordet.
[Quelle: https://web.archive.org/web/20220920132701/https://www.leopoldmuseum.org/de/ausstellungen/131/hagenbund]
>>>>> Die Liste der Beteiligten dieser Gruppenausstellung ist unvollständig. Hinweise bezüglich weiterer Beteiligter nehmen wir gerne entgegen.
>>>>> The list of participants of this group exhibition is not complete. Please contact us if you have information about further participants. [basis wien, 20.09.2022]
- Leona Abel
- Bettina Ehrlich
- Josef Floch
- Felix Albrecht Harta
- Carry Hauser
- Georg Jung
- Ludwig Heinrich Jungnickel
- Johanna Kampmann-Freund
- Robert Kloss
- Robert Kohl
- Erwin Lang
- Franz Lerch
- Georg Mayer-Martón
- Emilie Mediz-Pelikan
- Georg Merkel
- Robert Pajer-Gartegen
- Dominik Papst - Curator
- Victor Planckh
- Maximilian Reinitz
- Otto Rudolf Schatz
- Anny Schröder
- Fritz Schwarz-Waldegg
- Lilly Steiner
- Viktor Tischler
- Stefan Üner - Curator
- Hans-Peter Wipplinger - Curator
- Georg Philipp Wörlen
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- Der Dritte im Bunde: Das Leopold-Museum Wien feiert den Hagenbund. in: Der Standard online. 19.09.2022
- Leopold Museum zeigt 2022 Alfred Kubin und Tilla Durieux. in: Salzburger Nachrichten online. 10.12.2021
- Von Dalí bis Ai Weiwei. in: Wiener Zeitung online. 08.01.2022
- Leopold Museum widmet sich dem Hagenbund. in: Salzburger Nachrichten online. 15.09.2022
- 7 Mal Kunst in Wien. in: Falter. 28.09.2022
- Sintflut im Paradies. in: Wiener Zeitung online. 15.09.2022
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