Kirchstrasse 12 | A-6900 Bregenz | +43 (0)664 1233212 | www.k12galerie.at der Künstler ist anwesend PRESSE-INFO Arye Wachsmuth "CODE NOIR" Referenzielles Geflecht poetischer Adaptionen und technischer Fakten, Permutation und Transformation jenseits tradierter utopisch/dystopischer Visionen Grafitti, von Jean Baudrillard 1978 als „neuer Typus der Intervention“ im Feld „urbaner... variabler Geometrien“ bezeichnet, bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung CODE NOIR. CODE NOIR stellt diesem Zeichentypus reduktive Codes gegenüber, die aus technischen Bildsystemen und medialen Artefakten generiert wurden. Diese Codes bilden ein referenzielles Geflecht, um mögliche Handlungsfelder zu erkunden, und um Radikalität und Oberfläche zu thematisieren. CODE NOIR positioniert sich gegen Konventionen angewandter Wahrnehmungen und Abbildungen von Realität und ist der poetische Versuch, ein Medium in ein anderes zu überführen, Kunst als Subtext agieren zu lassen, und Dinge her-zu-zeigen ohne sie zu erklären. Erster Anknüpfungspunkt sind die Aufnahmen von Rußpartikeln in der Arbeitsgruppe Stratosol... Durch die Darstellung dieser üblicherweise nicht sichtbaren Partikel als pflanzliche Gebilde wird auf den Unterschied zwischen wissenschaftlichem und herkömmlichem Bild verwiesen, und damit wiederum auf Schwierigkeiten in der Lesbarkeit von Bildern per se. Nicht Wachstum/Leben und Ökologie werden erörtert, sondern Komplexität und Paradigmenwechsel innerhalb unserer Kultur. Der Titel selbst leitet sich von Begriff „Aerosol“ ab, und steht für ein sich ständig veränderndes, dynamisches System. Zweiten Anknüpfungspunkt bildet das Multiple 300ml Attribute Noir. Elf Dosen schwarzer Sprayfarbe sind mit jeweils einer dem Genre Film Noir zugeschriebenen Eigenschaft beschriftet: Melancholy, Alienation, Bleakness, Disillusionment, Disenchantment, Pessimism, Ambiguity, Moral Corruption, Evil, Guilt und Paranoia. Film Noir wird hier als Sinnbild psychologischer und gesellschaftlicher Zustände aber auch als Transportmedium visionärer, utopisch/dystopischer Ideen eingesetzt. Konkreten Hinweis auf Grafitti bietet die Video-Arbeit CAUTION! Das Wort „CAUTION!“ wurde vorerst als Graffiti-Schriftzug konstruiert, dann bis zur Unleserlichkeit digital manipuliert, in Detailausschnitte zerlegt und als endlos Kamerafahrt entlang einer virtuellen Mauer montiert. Einzelne, jedoch nicht deckungsgleiche Motive wurden als Warnschilder auf Aluminiumplatten kaschiert. Die entsprechende Signalwirkung verstärken die hierfür typischen Farben Schwarz und Gelb. Zum Künstler: ARYE WACHSMUTH, geb. 1962 in Hamburg, aufgewachsen in Israel, lebt und arbeitet in Wien. Er beschäftigt sich u. a. mit der Repräsentation und Wahrnehmung von Raum und Interieurs im Kontext verschiedener Themenbereiche und Medien. So sind zahlreiche Arbeiten zu wohnen, erinnern und bewahren, betrachten und Wahrnehmung entstanden, die jeweils auch eine Auseinandersetzung mit den bildgebenden Medien selbst erkennen läßt. Vorgefundene Materialien, z. B. Bilder aus Print- oder anderen Medien erfahren dabei meist eine elektronisch/digitale Transformation und korrespondieren bisweilen mit Text bzw. Zitaten. Friedrich Tietjen: „...Die Bilder werden zu Typen. In dieser Beispielhaftigkeit liegt ein schier unerschöpfliches Potential: Jedes der Bilder verweist auf unzählige andere, gerade ihre Unbestimmtheit sorgt dafür, daß eine unendlich große Masse möglicher oder auch bloß individuell bekannter Bilder repräsentiert wird. Die Variationen des Gleichen, die ihr akustisches Gegenstück in den Soundtracks haben, erzeugen einen eigentümlichen Sog und können – paradox genug – eine Aufmerksamkeit wecken, die das Neue nicht in den Bildern findet, sondern im eigenen Sehen sucht...“ Der K12 Bodensee Artclub freut sich auf Ihren Besuch www.k12galerie.at Werner Marxx Bosch | Kirchstrasse 12 | A-6900 Bregenz | +43-(0)664-1233212 Mi-Fr 16-19 | Sa 15-19 | und nach Vereinbarung office@k12galerie.at