PRESSETEXT zur Ausstellung ART & LANGUAGE Eröffnung am Donnerstag, 15. Dezember 2005, 19 Uhr Ausstellungsdauer: 16. Dezember 2005 – 4. Februar 2006 Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 12-18 Uhr, Samstag 11-16 Uhr Als “Genreszenen räumlicher und kultureller Verdrängung“ beschreiben Michael Baldwin und Mel Ramsden, Protagonisten der Künstlergruppe Art & Language, ihre neuen Arbeiten, die in der Ausstellung in der Galerie Grita Insam zu sehen sind. Es handelt sich um Texte und Bilder im Spannungsfeld zwischen Störung und Sinnesrausch. Sie bezeichnen Risse im Gewebe zwischen zwei Welten. Eine dieser Welten setzt sich aus „generischer Kunst“ zusammen, die Welt des ästhetisch nicht Wahrnehmbaren; die andere aus Kunstwerken, die einen gewissen Anspruch auf Autonomie oder innere Komplexität erheben. Der Sinn der neuen Arbeiten von Art & Language liegt nicht darin, die angeblichen Dichotomien (oder das Fehlen derselben) zwischen „sehen“ und „lesen“ oder zwischen dem Dekorativen und Diskursiven aufzulösen, sondern vielmehr die Anforderung für jede Kulturtheorie zu erhöhen, die autoritativ danach strebt, deren Beziehung zu thematisieren. Art & Language wurde 1968 gegründet. Künstler wie Terry Atkinson. Joseph Kosuth, Lawrence Weiner aber auch Kunsttheoretiker zählten zu diesem Künstlerkollektiv. Innerhalb der Gruppe fluktuierte die Anzahl der Teilnehmer. Seit 1976 sind es nur noch Mel Ramsden und Michael Baldwin, die das Projekt „Art & Language“ in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker Charles Harrison weiterführten. Von Anfang an stellte das Künstlerkollektiv den traditionellen Kunstbegriff in Frage und unterzog die Beziehungen zwischen Kunst, Gesellschaft und Politik einer kritischen Analyse. Die Verknüpfung der Kunst mit Sprache und Theorie –komplexe Problemstellungen und eine medial vielfältige Arbeitsweise kennzeichnen das Werk der Künstlergruppe, das sich nach wie vor mit den Hinterlassenschaften des Zusammenbruchs des Modernismus auseinandersetzt. In der Schriftenreihe „Art & Language“ findet diese theoretische Auseinandersetzung ebenfalls statt, wie auch in den zahlreichen „theater fragments“, die vom Kollektiv verfasst wurden. Art & Language waren in den Jahren 1972, 1982 and 1997 Teilnehmer an der Documenta. Ihr Werk wurde in zahlreichen Retrospektiven unter anderem in im Pariser Jeu de Paume (1993), im PS1 in New York (1999), im Musee D'Art Moderne Villeneuve D'Ascq in Lille (2002) und dem Centro de Arte Contemporaneo in Malaga (2004) gewürdigt. Die Zusammenarbeit mit der Galerie Grita Insam besteht seit 1982. Ein von vielen Wiener KünstlerInnen und Kuratorinnen besuchter Workshop der Gruppe in der Galerie Grita Insam war damals Anlass für ihre erste appearance in Wien. Weitere Personalen wurden 1992 und 1997 gezeigt. In unseren neuen Räumen an der Hülben 3 werden nun ihre jüngsten Arbeiten präsentiert. Prof. Dr. Rainer Metzger hat sich bereit erklärt, die Einführung zur Ausstellung zu geben. GALERIE GRITA INSAM An der Hülben 3, 1010 Wien, T 0043-1-512 5330 www.galeriegritainsam.at