Hildegund Bachler: Kunst~Mode~Fetisch Ein Ausstellungsprojekt Mode ist Kunst am Körper - Körperkunst Mode hat Fetischcharakter. Die Ausstellung umkreist den Themenbereich Mode als Sprache und Spiegel der Gesellschaft. Die KOKONS sind verlassene Hüllen, frei schwebend im Raum. Das Spanungsfeld zwischen Anwesenheit und Abwesenheit, die Präsenz der beschriebenen Hülle und das Fehlen des physischen Körpers schaffen ein Szenarium, das auf die Dimension des Geistigen im Körperlichen verweist. Die papierähnlichen Hüllen sind wie abgestreifte Häute, die bestimmte Phasen der Entwicklung eines Menschen präsentieren. Die Haut stellt sozusagen die Schnittstelle zwischen Innen- und Außenwelt, zwischen Vergangenheit und Zukunft dar. Die aufgedruckten Texte, Bilder und Symbole repräsentieren sowohl Spiegelungen aus der Umwelt als auch innere Reflexionen und Erfahrungen. Die körperliche Grenze ist gleichzeitig Präsentations- und Projektionsfläche. Mode wiederum ist eine mehr oder weniger bewußt gewählte "zweite Haut". Sie verrät sowohl individuelle Sehnsüchte als auch gesellschaftliche Anpassung oder die Revolte dagegen. Selbstbild und Fremdbild überschneiden sich in dieser äußeren Hülle. Nach außen sendet Mode Botschaften der sozialen Zugehörigkeit oder Abgrenzung sowie des kulturellen Kontextes aus. Introitiv betrachtet beeinflußt die Bekleidung die subjektive Befindlichkeit auf mehreren Ebenen: Selbstwahrnehmung, Bewegungsfreiheit und Ausdruck der eigenen Persönlichkeit sind einige davon. Und nicht zuletzt ist Mode auch ein wesentlicher Bestandteil in der Vielschichtigkeit menschlicher Kommunikation. ©Gundi Bachler 2000, mit freundlicher Genehmigung