Juli 2005 ADIAF PRESSEMITTEILUNG DER PRIX MARCEL DUCHAMP – DIE PREISTRÄGER Ausstellung bei der Cologne Art Fair 26. Oktober bis 1. November 2005 THOMAS HIRSCHHORN, Preisträger 2000/2001 DOMINIQUE GONZALEZ-FOERSTER, Preisträgerin 2002 MATHIEU MERCIER, Preisträger 2003 CAROLE BENZAKEN, Preisträgerin 2004 Der Prix MARCEL DUCHAMP zur Förderung der zeitgenössischen französischen Kunstszene wurde im Jahr 2000 von den Sammlern der ADIAF ins Leben gerufen. Er wird in Kooperation mit dem Musée national d’Art moderne im Centre Pompidou verliehen. Die Ausstellung zeigt Werke der ersten vier Preisträger des PRIX MARCEL DUCHAMP. Die vier Künstler aus verschiedenen Generationen wurden von internationalen Expertengremien ausgewählt und belegen die Vitalität und Vielfältigkeit der zeitgenössischen Kreativität in Frankreich. Jeder Künstler definiert für sich in seinen Arbeiten eine erneuerte Beziehung zur Welt. Dominique Gonzalez-Foerster demonstriert ihre besondere Neigung zur Formulierung einer poetischen und biographischen Welt. Thomas Hirschhorn und Mathieu Mercier nehmen einen politischeren Standpunkt ein und reaktivieren die modernistischen Strategien des Dadaismus oder der Künstlergruppe De Stijl. Carole Benzaken andererseits bedient sich Medienbildern innerhalb ihrer figurativen Malerei. Ein Blick auf die letzten Jahrzehnte in Frankreich und anderen Ländern zeigt, dass die Herausbildung von Künstlergruppen mit einer erkennbaren Richtung nicht stattgefunden hat. Stattdessen gibt es künstlerische Ansätze, die anhand von zeitgenössischen Arbeitsmitteln wie Videokunst oder digitaler Kunst neue Richtungen einschlagen, ohne sich jedoch von den klassischen Künsten wie Bildhauerei und Malerei abzuwenden. Ein Grund für die Entstehung des Prix Marcel Duchamp ist es, gerade dieser für die französische zeitgenössische Kunstszene so typischen Vielfältigkeit Beachtung zu schenken. Die ausgestellten Arbeiten werden überwiegend von privaten französischen oder deutschen Sammlern zur Verfügung gestellt. Kuratiert wird die Ausstellung von Jean-Marc Prévost. Gewinner des PRIX MARCEL DUCHAMP 2000/2001 Thomas Hirschhorn, Installationen Geboren 1957 in Bern - lebt in Paris Galerie Chantal Crousel Thomas Hirschhorn, Initiator einer Ästhetik mit hohem Wiedererkennungswert bestehend aus alltäglich gefundenen Materialien, stellt die Verpflichtung des Künstlers gegenüber dem Leben und der Geschichte in Frage. Er greift zurück auf die Strategien des Dadaismus oder des russischen Konstruktivismus anhand von „armen“ und „billigen“ Materialien wie Klebeband, Pappstücken oder Bildmaterial, das er den Medien entnommen hat. Diese großen, oftmals sehr spektakulären Installationen stellen die Absicht sowohl des Monuments als auch der Ausstellung in Frage. Er entwickelt so genannte „Bugs“, die im Kern seiner Werke aktiv werden, aber eben auch über den traditionellen Ausstellungsraum hinaus gehen und in den öffentlichen Raum „schwappen“. Gewinnerin des PRIX MARCEL DUCHAMP 2002 Dominique GONZALEZ-FOERSTER, Installationen und Videos Geboren 1965 in Straßburg – lebt in Paris Dominique Gonzalez-Foerster gehört einer Generation von Künstlern an, deren Arbeit sich an der Schnittstelle mehrerer Disziplinen befindet. Die traditionellen Formen der Kunst werden überdacht. Ihre bevorzugten Themen sind unter anderem Abwesenheit, Verschwinden und Erwartungen. Doch ihre Installationen machen auch den Weg frei für einen erzählerischen Leitfaden, ähnlich einer multiplen Erfahrungswahrnehmung. Auf die gleiche Art und Weise funktionieren ihre Filme. Sie spielt mit filmischen Codes, hält sich dabei aber an die Realität oder schafft Umgebungen, die die Form von bewohnbaren „Räumen“ annehmen und uns seltsam bekannt vorkommen. Gewinner des PRIX MARCEL DUCHAMP 2003 MATHIEU MERCIER, Skulpturen und Installationen Geboren 1970 in Conflans Saint Honorine – lebt in Paris Galerie Chez Valentin Mathieu Mercier hat sich mit Leidenschaft dem verschrieben, was die Franzosen als System D bezeichnen. In den neunziger Jahren wurde er für seine Werke berühmt, die von Freizeitaktivitäten inspiriert wurden: Schrauben, Dübel, Neonlichter, Steckdosen und billiges Bauholz sind die Materialien, mit denen er am liebsten arbeitet. Er repariert, verändert und gestaltet die Standards des Massenkonsums neu. Das künstlerische Schaffen Mathieu Merciers lebt von der kritischen Auseinandersetzung mit der aktuellen Gesellschaft und artikuliert sein Interesse am Objekt und seine Beziehung zu Architektur und Design. In spielerischer Weise legt er die fundamentalen Begriffe künstlerischer Aktivität neu dar und schafft Skulpturen und Installationen, die jeden von uns dazu einladen, zu reflektieren und zu zweifeln. Gewinnerin des PRIX MARCEL DUCHAMP 2004 CAROLE BENZAKEN – Malerin Geboren 1964 in Grenoble - lebt in Paris Galerie Nathalie Obadia Carole Benzaken hat sich der figurativen Malerei verschrieben und hinterließ in den neunziger Jahren einen starken Eindruck mit ihrer Tulips Reihe. Sie ist ständig auf der Suche nach flüchtigen Momenten und sich verändernden Bildern, die sie mit Farbe, Zeichnungen, Videobildern und sogar traditionellen Techniken wie Mosaik vermischt. Sie erneuert die Strategie der Verwendung von Medienbildern und bringt uns so dazu, die Welt und unsere Umgebung mit neuen Augen zu sehen, durch Arbeiten, die das dekorative Element mit einer dokumentarähnlichen Dimension verbinden. Die Association pour la Diffusion internationale de l’Art française (ADIAF, Vereinigung zur Förderung aus Frankreich stammender Kunst) www.adiaf.com Diese 1994 gegründete Vereinigung ist heute die bedeutendste Gruppe privater Sammler und Liebhaber zeitgenössischer Kunst in Frankreich. Ihr Vorsitzender ist Gilles Fuchs. Die ADIAF wird von französischen und ausländischen Firmen mit Sitz in Frankreich gesponsert. Ihr Ziel ist es, die französische Kunstszene sowie ihren internationalen Einfluss aktiv zu fördern und einem breiten Publikum die Vitalität der zeitgenössischen Kreativität ins Bewusstsein zu bringen. Das vielfältige Engagement der ADIAF spiegelt sich in der Organisation von Ausstellungen (Madrid, Brüssel, Berlin, Moskau, Lille/Tourcoing, Köln...), der Veröffentlichung von Katalogen, der Teilnahme an Symposien und der Schaffung des RPIX MARCEL DUCHAMP, der als das französische Äquivalent zum „Turner Preis“ betrachtet wird, wider. DER PRIX MARCEL DUCHAMP Der Prix Marcel Duchamp wurde im Jahr 2000 in Frankreich von der ADIAF als erster Preis von privaten Sammlern und Liebhabern zeitgenössischer Kunst ins Leben gerufen. Unter Beteiligung des Musée national d’Art moderne im Centre Pompidou wurde diese Auszeichnung an französische oder in Frankreich lebende Künstler verliehen, die stellvertretend für ihre Generation stehen. Damit soll der internationale Einfluss der französischen Kunstszene weltweit gefördert werden. Der sinnbildliche französische Künstler Marcel Duchamp - er gilt als Wegbereiter der zeitgenössischen Kunst - stand für diesen Preis Pate. Die Auszeichnung soll als Ermutigung für alle neuen Kunstformen dienen, die einen stimulierenden Einfluss auf die zeitgenössische Kreativität haben. Jedes Jahr werden vier oder fünf Künstler oder Künstlerinnen aus den Bereichen plastische Kunst und visuelle Kunst ausgewählt, die vom ADIAF Auswahlkomitee „nominiert“ werden. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird von einer internationalen Jury designiert und erhält anschließend die Möglichkeit, ein Originalkunstwerk im Centre Pompidou auszustellen. Darüber hinaus ist der Preis mit 35.000 EUR dotiert. Die nominierten Künstler/Künstlerinnen sowie die Gewinner/Gewinnerinnen des Prix Marcel Duchamp repräsentieren eine exklusive Auswahl der zeitgenössischen französischen Kunstszene. Die Vergabe des PRIX MARCEL DUCHAMP erfolgt mit der Unterstützung von: Lombard Odier Darier Hentsch, Fondation ESAI, Quest International, Tajan et Axense