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Tiroler Tageszeitung

IM NETZ

Ausgabe: Innsbruck vom 3.1.2007

 

Junge Kunst, die niemanden kalt lässt

Von E. SCHLOCKER

Zwischen Weinen und Lachen ist die Kunst von Fatima Bornemissza angesiedelt. Wie das ausschaut, zeigt die Innsbrucker Stadtturmgalerie.

INNSBRUCK. Mit dem Meisterklassenpreis hat die inzwischen 28-jährige Innsbruckerin Fatima Bornemissza 2002 die Wiener Akademie verlassen. Drei Jahre später erhielt sie vom Land Tirol den Förderpreis für zeitgenössische Kunst für ihre ganz eigenartig berührenden Installationen und Bilder.

„In die Wiege gelegt“ nennt Bornemissza ihre aktuelle Ausstellung in der Innsbrucker Stadtturmgalerie. Es gehe in ihrer Kunst immer um ein Berühren im realen wie übertragenen Sinn, so die Künstlerin in ihrer ersten Einzelausstellung in Tirol.

Und Fatima Bornemisszas Arbeiten lassen niemanden kalt. Sie polarisieren, lavieren zwischen Anziehung und Abstoßung, indem das Nahe oft pervertiert wird zum skurril Absurden. Etwa bei ihrer Installation durch Schläuche beatmeter Silikonpuppen. Künstliche menschliche Hüllen erwachen auf diese Weise zu künstlichem Leben, dominiert vom Rhythmus von Ein- und Ausatmen.

Eigenartig berührend sind auch Fatima Bornemisszas Fotocollagen. Eine ambivalent blickende nackte weibliche Figur ist hier an den ungewöhnlichsten Stellen mit Bauchnäbeln besetzt, der Metapher für Freiheit genauso wie Ausgesetztheit des Individuums. Formal höchst reizvoll spielt die junge Künstlerin hier mit den Gefühlen des Betrachters genauso wie in ihrer Installation „In Touch“, in der Babygeschrei zum Lustgestöhn mutiert.

In der Stadtturmgalerie: Fotocollage von Fatima Bornemissza. Foto: Tiroler Künstlerschaft

 

Stadtturmgalerie, Herzog-Friedrich-Straße 21, Innsbruck; bis 13. Jänner, Dienstag bis Samstag 15 bis 19 Uhr

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