Pressetext zur Ausstellung: Bilder, an die Sie wieder glauben können - Projektraum WUK, 2000 Unter dem Ausstellungstitel "Bilder, an die Sie wieder glauben können" zeigt Michael Endlicher eine Auswahl seiner in den letzten beiden Jahren entstandenen Werke. Der Künstler beschäftigt sich mit Text-Bild Arbeiten, in denen er Sinn und Bedeutung einzelner Worte und deren evokativen Charakter untersucht. Ausgangspunkt sind zumeist "four letter words", denen Michael Endlicher antithetisch einen möglichen Gegenpol gegenüberstellt. Diese Bilder, die das klassische Tafelbild und konzeptive Ansätze - oft witzig und hintersinnig - verbinden, bezeichnet der Künstler als "Deklarationsbilder". Sie stellen für ihn eine Reminiszenz an das religiöse Votivbild dar. Der Betrachter/Besitzer des Bildes deklariert sich durch die Art der Hängung: Er entscheidet sich für sein "Kennwort" und lässt dieses lesbar, also "wirksam", oben stehen, während gleichzeitig unten, am Kopf stehend, der Gegenbegriff "gebannt" wird. In der Ausstellung im Projektraum erweitern auch direkt auf die Wand angebrachte Worte ein Textkonzept spielerisch in den Raum. Dabei werden dem Publikum erwünschte und unerwünschte Bedeutungen des definitionsgemäß bedeutungsfreien Buchstabieralphabets vor Augen geführt.Einen anderen Aspekt des Werks Michael Endlichers zeigt eine Auswahl von Großformaten, mit denen der Künstler sein malerisches Werk vorstellt. In diesen Bildern (Acryl/Lack/Leinwand) wird die Farbe dicht aufgetragen und die letzte Schicht mit Glanzlack überzogen. So entsteht Malerei, die grafisch-informelle Elemente, gestischen Farbauftrag und einen betonten Materialcharakter der Oberfläche verbindet. Der Blickpunkt des Betrachters bestimmt, welches Element stärker in den Vordergrund tritt; wieder ist es an ihm, sich für (s)eine Wahrnehmungsebene zu entscheiden: Farbe und Zeichen, die wuchernden Oberflächenstrukturen, das Wechselspiel zwischen Glanz und Nicht-Glanz. (Susanne Berchtold)