Wenn Galeristinnen Kunst sammeln Galeristen sind oft ihre eigenen besten Kunden. Manche haben lange vorher zu sammeln begonnen, ehe sie eine Galerie aufmachten. Zu diesen zählt Felicitas Figl, die erstrangige Arbeiten aus allen Schaffensperioden des Tachismus- Altmeisters Markus Prachensky ihr Eigen nennt und die sie nun, parallel zur Retrospektive im Belvedere, in ihren Räumen präsentiert. Einmal mehr wird sichtbar, wie der ausgebildete Architekt mit seinen gestischen "taches" gebaut hat, abstrakte Säulen, Häuser und Türme aus breiten Pinselhieben. In Wolkenkratzerhöhen sind auch die Preise geschnellt: Selbst kleinere Papierarbeiten gibt's erst ab 3800 Euro. Zwiespältig nehmen sich daneben die konservativen Utopien von Rudolf Leitner-Gründberg aus, der sich zwischen ländlichen Idyllen, Blattgold und Monet an überirdisches Licht heranmalt. Als Kontrastprogramm zeigt Figl noch Grafiken von Alfred Kubin. (wag) Galerie Figl, Dinghofer straße 44, 4020 Linz, (0732) 66 96 40. Bis 8. 6.