Einladung: Erwin Holzmann. naked concrete. 2003 Erwin Holzmann naked concrete kuratiert von Laura Gelmini 25. Oktober - 23. November 2003 Eröffnung: Samstag, 25. Oktober 2003, 18 Uhr Öffnungszeiten: Freitag 16-19 Uhr Samstag und Sonntag 11-13 / 16-19 Uhr und nach Voranmeldung AndreaProntoArteContemporanea via Gherla 32/33 I-31017 Crespano del Grappa tel/fax +39.0423.930.444 andrea.pronto@libero.it In der Arbeit von Erwin Holzmann werden ambivalente Assoziationen, die der Beton häufig hervorruft, positiv umgedeutet. Beton - auf der einen Seite das kühle, nüchterne, zeitlose und zeitgenössische Material - nutzt er in seiner künstlerischen Arbeit zuerst, um durch die abstrakte Oberfläche des Sichtbetons eine Distanz zur Malerei herzustellen, indem er sich auf die geologische Textur des Betons beruft. Zugleich deutet die massive Körperlichkeit des Materials auch die skulpturale Wirkung sofort an. Die Aura des Malerischen wird durch die Strenge von Material und Form noch übertroffen. Für die Beton-Bild-Objekte gilt es, die richtige Form und Mischung aus Abstraktheit und Schlichtheit des doch graziösen Materials so sachlich wie möglich abzustimmen und die einzelnen Arbeiten auf den jeweiligen Raum hin, in dem sie präsentiert werden, zu konzipieren. So wird schließlich dem Beton die Härte genommen und ihm schwebende Leichtigkeit verliehen. Die Dualität von verfestigter Materie und lebendiger Textur der Oberfläche ist zugleich eine Metapher für den Gegensatz von Starre und Veränderung. Erwin Holzmann’s Bildobjekte bestehen aus nacktem Sichtbeton, so wie er die Schalung verlässt: kühle, graue Oberfläche. Die reduzierte Textur der Oberfläche birgt aber für den geübten Betrachter eine klare und tiefe Landschaft, wobei Kontraste aufgezeigt werden, die man im alltäglichen Gebrauch des Betons weder sieht noch bewusst beachtet. Struktur und Oberfläche jedes einzelnen der kargen, streng reduzierten Bild-Objekte sind unterschiedlich und individuell, auch wenn dies nur bei genauerem Sehen zu bemerken ist - und genau dazu laden die Bildobjekte ein: In Zeiten der massenhaften Verbreitung von Kunstwerken ein Ansatz zur kritischen Reflexion des zu leicht gemachten Kunst-Konsums. Der Künstler bewegt sich zwischen Malerei und Plastik - sein Ausdrucksinventar ist plastisch, dies belegen auch Rauminstallationen in jüngster Zeit. Diese Installationen bedienen sich auch der Stilmittel Fotografie und Video und thematisieren - wie könnte es anders sein - die Welt der Baustelle in ihrer ästhetischen und sozialen Dimension.