Presseinformation Günter Umberg. NEUE ARBEITEN Eröffnung Samstag, 13. Oktober, 2001, 17.00 - 20.00 Der deutsche Künstler Günter Umberg stellt mit seinen Bildern eine fundamentale und irritierende Frage: Sollen wir Farbe materiell als Substanz aus Pigmenten ansehen, oder als Illusion von Raum? Die Wahrnehmung von Umbergs Bildern variiert zwischen gegensätzlichen Eindrücken, die von seiner spezifischen Methode des Malens kommt, bei der Umberg Pigmente und Bindemittel in verschiedenen Schichten übereinander aufträgt. Auf den aufrecht gestellten Bildträger wird zunächst mit einer Sprühpistole natürlicher Dammar aufgetragen. Dann werden Pigmente (z.B. Graphit, Pechschwarz, Preußisch-Blau) in den bindenden Untergrund gemixt. Umberg benutzt breite Pinsel, die er über den nun horizontal plazierten Träger bewegt. Wenn das Bild trocken ist, wird dieser Prozess bis zu 50 mal wiederholt. Günter Umbergs Interesse liegt in dem fundamentalen Aspekt der Malerei, vor allem der Farbe als autonomem Objekt selber. Die aufgetragene Farbe stellt kein Bild dar - sie ist das Bild selber. Die Arbeit ist auf ihre Fundamente reduziert: ein Pigment plaziert auf einem Träger. In Umbergs Arbeiten gibt es keine figurativen Elemente wie in der konkreten Malerei, offensichtlich sind aber die Parallelelen zu Malern wie Robert Ryman oder Yves Klein, die Farbe nicht nur wegen der Qualität ihrer physikalischen Substanz, sondern auch in Bezug auf Fragen der Wahrnehmung verwendeten. Im Gegensatz allerdings zum Minimalismus, wo Malerei als Technik als zu historisch überladen gesehen wurde, ist Umberg davon überzeugt, daß die gemalte Oberfläche nie anonym sein wird, wegen der Textur, die der einzigartige Pinselstrich erzeugt. Vielleicht kann man Umbergs Bilder als ein Erforschen einer Landschaft der Spuren ansehen; und vielleicht verdeutlichen die Worte Jacques Derridas unsere Reisen als Betrachter in diese Landschaft: "Die Spur referiert immer über sich hinaus, sie muss dies. Andernfalls würde sie eine Substanz werden. In der Sprache der Metaphysik ist die Spur involviert in die Umkehrung der Auslöschung der Spur." Günter Umberg wurde 1942 in Bonn geboren. 1982 traf er den Maler Joseph Marioni in New York und formulierte mit ihm die Prinzipien des "Radical Painting." 1982 - 1988 leitete er das "Painting Space" in Köln und organisierte Ausstellungen mit Brice Marden, Josef Albers, Marcia Hafif, Robert Ryman und anderen. Umberg selber war auf der ganzen Welt mit zahlreichen Ausstellungen vertreten. In "Body of Painting", seiner 2000er Retrospektive im Museum Ludwig in Köln, entschied er sich, Arbeiten miteinzubeziehen von Dan Flavin, Jasper Johns, Rosemarie Trockel, Helmut Federle und anderen, die sein eigenes Gebiet der Malerei verlassen - um immer Grenzen zu überschreiten und die Augen für die pure Wahrnehmung zu öffnen. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Galerie. www.nordenhake.com ____________________________ GALERIE NORDENHAKE BERLIN Zimmerstrasse 88-91 DE-10117 Berlin T. 49 30 206 1483, F. 49 30 2061 4848 ________________________________ www.nordenhake.com berlin@nordenhake.com