Einladung: OhRevolution. 2003 Von: "announce from machfeld" An: Betreff: OhRevolution - L - Datum: Mittwoch, 17. September 2003 13:02 -- ============================== EINLADUNG ============================== OhRevolution - L - Eine raumbezogene installative mediale Eröffnung Video-Sound-Performance von MACHFELD ( www.machfeld.net ) mit Sabine Maier, Michael Mastrototaro (Video), Simone M. Paischer (Design), Martin Pi (Computer, Programmierung) und Christoph Theiler (Sound) Fr., 19. Sept. 03 20.30 Uhr - 23.00 Uhr Rathaus Schwechat Rathausplatz 9 Schwechat OhRevolution - Konzert Uraufführungen von Eric Janson, Sidney Corbett, Frank Niehusmann und Christoph Theiler Mit Seth Josel (E-Gitarre), John Corbett (Klarinette), Anne Hofmann (Kontrabass) und Frank Niehusmann (Soundperformance) Sa., 20. Sept. 03 20.30 Uhr Stadtmuseum Schwechat im Felmayergarten Neukettenhofer Straße 6-8 Schwechat Klanginstallation beim Gradierwerk Ein Projekt von MACHFELD: Sabine Maier, Michael Mastrototaro, Simone M. Paischer, Martin Pi, Christoph Theiler. Sa., 20.09.03 Gradierwerk im Felmayergarten Neukettenhofer Straße 6-8 Schwechat Eine Veranstaltung im Rahmen des Industrieviertelfestivals 2003 ( www.industrieviertelfestival.at ) ============================================================ OhRevolutiohn - L - Eine raumbezogene installative mediale Eröffnung Ein Projekt von MACHFELD: Sabine Maier, Michael Mastrototaro, Simone M. Paischer, Martin Pi, Christoph Theiler. Hör- & Sichtbarmachung der unmittelbaren Umgebung kann einen Erfahrungsprozess bieten, der über die Summe der Teile des alltäglich Wahrgenommenen hinausgeht. Die Art und Weise aufbereiteter Darbietung kann völlig neues Licht auf tausend mal gesehene Bilder werfen, kann diese wieder mit Emotionen belegen und somit nachhaltigen Einfluss auf das Durchleben der Umgebung haben. Widerspruch erzeugt Spannungsbögen, Spannung lädt sich auf - schaukelt sich langsam auf, je langsamer desto mächtiger die Erwartung. Die Erwartung des Ausbruches, auf den Ausbruch warten. Der Bogen ist immer vorhanden, Sichtbarkeit nicht immer gegeben. Entladung findet statt, muss erst als Situation notwendig sein. Die Eindrucksflut der unmittelbaren Umgebung von Schwechat ist reich an eindrucksvollen Momenten. Ein verschlafen lauter großer kleiner Ort. Dies gilt es zu transportieren, zu transformieren, zu transponieren. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, um dorthin zu gelangen muss sie allerdings erst in der Welt manifest sein. Es gilt die Möglichkeiten des Ortes zu entdecken, zu emotionalisieren. Die Arbeit nimmt Bezug auf Schwechat und versucht dabei, alle Sinne in gleicher Weise zu erfassen. Hierzu werden auf einem Teil des Areals tausende Duftbäume in Form von Duftduschen auf die Laternen des Rathausparks angebracht. In einer Oase des Wohlgeruchs treffen verfremdete und transformierte Filmsequenzen, die in Schwechat und Umgebung entstanden sind auf ebenso nachbearbeitete und gewonnene Geräusche. Mittels eines Richtmikrophones werden Audiosignale in Echtzeit gesammelt und in die Präsentation eingespeist. Das Publikum erhält die Möglichkeit mit der Installation interaktiv zu interagieren. Aber auch die Umgebung - Flugzeuge und Autos - wirken auf die Installation ein. Die zeitlich losgelöste Abstraktion des Ortes wird während der Präsentation somit mit der tatsächlichen augenblicklichen Realität verknüpft. Die Medienperformance wird auf das Publikum reagieren und das Rathaus mit einer neuen Schicht aus Eindrücken zieren, deren Urheber somit die Geschichte und die momentane Situation der Stadt selbst sind, Schwechat wird auf sich selbst projiziert. Aufführung: Freitag, 19.09.03, 20.30 Uhr, Rathaus Schwechat ================================================================= OhRevolution - Konzert Konzert mit Uraufführungen von Sidney Corbett (Berlin), Erik Janson (Düsseldorf), Frank Niehusmann (Köln) und Christoph Theiler (Wien) mit Seth Josel, E-Gitarre John Corbett, Klarinette Anne Hofmann, Kontrabass Frank Niehusmann, Soundperformance Die Komponisten Sidney Corbett, Erik Janson und Frank Niehusmann wurden im Frühjahr 2003 im Rahmen eines einwöchigen Aufenthalts eingeladen Schwechat/Mannswörth und sein Umfeld zu erkunden. Ergebnisse dieser kritischen Recherchen sind Trio-Kompositionen sowie eine Soundperformance, die in Schwechat uraufgeführt werden. Eine Legierung aus Naturstimmen, Industriegeräuschen, Soundpartikeln und Wechselstrom, in Partitur gegossen, raffiniert und von Seth Josel - E-Gitarre, John Corbett - Klarinette, Anne Hofmann - Kontrabass und Frank Niehusmann in Schwingungen verwandelt. Programm: Eric Janson - MaBlu "MaBlu" steht als Abkürzung für den "Mannswörth-Blues". Es umschreibt die nachdenkliche, - keinesfalls bedrückte Stimmung - die ich empfand, als ich Frühjahr 2003 bei Mannswörth durch die Donau-Auen im Naturschutzgebiet "Fasanenschütt" ging. Ich hörte dort die verschiedensten Geräusche: Naturgeräusche (z.B. Vogelstimmen) und die von Mensch bzw. Technik verursachten Geräusche, verschiedene Fluggeräusche usw. Ich setzte mich an die Donau und nahm besonders stark wahr, dass die Naturgeräusche - und meine inneren Gedanken/Empfindungen daraufhin - spontaner, unvorhersehbarer und unregelmäßiger waren als die Technik-Geräusche. Die Naturklänge und Empfindungen entwickeln eine andere Eigenzeit, einen anderen Nachklang; sie prägen sich in der Erinnerung anders ein als z.B. die verschiedensten Fluggeräusche. Ich spürte besonders, wie die Technik-Geräusche (auch wenn deren Quelle objektiv oft entfernter und "leiser" ist) sich in der Wahrnehmung nach vorne "zoomen", wie sie die Aufmerksamkeit erobern und wie der Mensch Zeit und Raum durch seine Mobilität zu beherrschen - vielleicht letztendlich zu "zerstören" oder zu deformieren - versucht. Diese Eindrücke brachten mich auf die musikalische Idee, die konkreten Klänge von Natur und Technik in konkrete Instrumentalklänge zu übertragen. Es interessierte mich andererseits, den sich überlagernden Zeitschichten und Eigenzeiten der beschriebenen Klang-Arten und oben beschriebenen Gedanken in musikalischen Formen Ausdruck zu verleihen. Mablu ist ein Kompositionsauftrag für das Industrieviertel-Festival 2003. Sidney Corbett - Bleeding in Babylon (2003) Woran ich gedacht habe? An die Abwesenheit, an das, was übrig bleibt. Das Stück ist zwischen April und Juni 2003 entstanden - eine schwere Geburt mit vielen Irrwegen. Zur rechten Seite eine riesige Anlage - bemerkenswert zumindest, mit wie viel Kraft und Fantasie verwesene Dinosaurier in Treibstoff verwandelt werden -, zur Linken ein Naturschutzgebiet. In der Zeitung waren Berichte über den Eroberungskrieg im uralten Lande, wo einst die babylonische Gefangenschaft wie der babylonische Talmud verortet waren. “Bleeding in Babylon" ist günstigsten Falls ein Zeugnis der Ohnmacht, zugleich aber auch der Versuch, die alte Haut abzustreifen. Christoph Theiler - Torsion I Torsion - Verdrehung durch Einwirkung entgegengesetzter Drehmomente Seth Josel - E-Gitarre, John Corbett - Klarinette, Anne Hofmann - Kontrabass Seth Josel und John Corbett haben 2002 nach mehrjähriger Zusammenarbeit mit dem Ensemble MusikFabrik NRW das Duo "Two Man's Hands" auf Anregung des Komponistenkollektivs "Netzwerk Zeitgenössischer Musik" gegründet. Es wurde bei Konzerten in Wien, Berlin und Münster durch experimentierfreudige und leidenschaftliche Interpretation neuster Musikformen bekannt.. Das Duo bildet den Kern, inspiriert sich durch weitere Zusammenarbeit mit namhaften Interpreten. Für dieses Projekt wird das Ensemble durch die Bassistin Anne Hofmann, die festes Mitglied des Ensemble Resonanz Hamburg ist, erweitert. Frank Niehusmann - Planet Schwechat Soundscape - Elektronische Musik Der Komponist Frank Niehusmann war in Schwechat mit Tonbandgerät und Mikrofon unterwegs: er hat Aufnahmen vom Borealis-Werksgelände, aus der Brauerei, vom Flughafen und von Straßen-Szenen der Stadt aufgezeichnet. Frank Niehusmann sammelt seit vielen Jahren auf Reisen und bei Experimenten im Tonstudio Klänge und Geräusche unterschiedlichster Art, die er zu einer sinfonisch-elektronischen Musik aus Naturtönen und Maschinengeräuschen verdichtet. Als Instrumente zur Aufführung benutzt er zwei Tonband-Maschinen: ein herkömmliches Stereo-Tonband und eine 8-Spur-Maschine, auf der er eine Tonband-Schleife kreisen lässt. Wie ein "DJ" mischt Frank Niehusmann seine ca. 10-20 Sekunden kurzen "Original"-Klänge vom Stereo-Tonband in den Kreislauf der fast 3 Meter langen 8-Spur-Schleife. Die 8-Spur-Schleifen sind vor und nach dem Konzert leer. Alles was man hört, wird live während des Konzertes durch Bespielen und Löschen der Tonbandschleifen zusammengesetzt und wieder aufgelöst. - Weitere Informationen über Frank Niehusmann im Internet: www.niehusmann.org. Aufführung: Samstag, 20.09.03, 20.30 Uhr, Stadtmuseum Schwechat ========================================================= Klanginstallation beim Gradierwerk Ein Projekt von MACHFELD: Sabine Maier, Michael Mastrototaro, Simone M. Paischer, Martin Pi, Christoph Theiler. Die Architektur des Gradierwerks im Felmayergarten wird durch Bespielung mittels Bild und Ton in eine fremde Form transformiert. Im Wasser hängende Lautsprecher verändern dessen Fluss durch Musik. Während Filmsequenzen mit den umliegenden Rasenflächen verwachsen, löst sich die Musik im Plätschern der herabrieselnden Sole auf. Samstag, 20.09.03, Gradierwerk im Felmayergarten =========================================================== MACHFELD, international arts and culture society A-1040 Vienna, Johann-Strauss-Gasse 29/5-6 Phone: +43/(0)699/10726679 http://www.machfeld.net ---/---- to be removed from the announcement list please mail to contact@machfeld.net ---/----