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Kunstberichte

Kunstwerk trifft Passanten

Aufzählung Das Kunsthistorische Museum zeigt und erklärt Malerei im öffentlichen Raum.

Wien. (eb) Das Kunsthistorische Museum geht auf die Straße. Ab sofort werden 14 Tage lang Hauptwerke des Museums an ungewohnten Orten in Wien zu sehen sein – natürlich nicht die Originale, sondern im Format geringfügig adaptierte Reproduktionen werden jeden Tag an einer anderen Stelle gezeigt.

Doch einfach die Bilder aufhängen und kommentarlos die Passanten staunen zu lassen, ist der Direktorin des Kunsthistorischen Museums nicht genug: Die Bilder werden den Passanten von Kunstfachleuten des Museums erklärt. Und das mit Hingabe: "Das Fachpersonal hat sich darum gerissen", sagte Sabine Haag der "Wiener Zeitung" am Rande einer Pressekonferenz.

Auf das jahreszeitlich bedingte wahrscheinliche Schlechtwetter an einigen Tagen der Aktion angesprochen, sagte Sabine Haag, dass die Reproduktionen einiges aushielten. Das Schlimmste, was passieren kann, so Haag, ist, dass der Kunstgenuss unter Regenschirmen stattfinden muss. Wobei es natürlich an jedem Tag auch regengeschützte Standorte für die Aktion gibt.

Die Aktion wendet sich dabei primär an ein Zufallspublikum, das möglicherweise sogar zum ersten Kontakt mit der Kunst der Alten Meister kommt. Erziehung zum Museumsbesuchers von morgen? – Sicherlich ist das der Gedanke im Hinterkopf. Aber die Motivation, das Kunsthistorische Museum den Menschen im buchstäblichen Sinn nahezubringen, ist als Triebfeder mindestens ebenso stark.

Nach der Aktion werden die Reproduktionen versteigert, zumindest ein Teil soll der ORF-Aktion "Licht ins Dunkel" zugute kommen. Die Aktion wird dokumentiert, als Erfolg würde Sabine Haag bezeichnen, wenn die Passanten möglichst viele Fragen an die Experten hätten.

Die Standorte können über die Internet-Adresse http://www.khm.at/im-oeffentlichen-raum-fuehrungen.html abgerufen werden.

Printausgabe vom Samstag, 07. November 2009

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