Hauptmenu . _
Hauptmenu
Hauptmenu Hauptmenu Hauptmenu
Hauptmenu .

Linkmap

.
. .

Kunsthalle Karlsplatz: "Lebt und arbeitet in Wien"

Die Gesichter aktueller Kunst

Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer

Das österreichische Webverzeichnis!Als Kursbuch (wie der Fahrplan von Zügen oder ein Restaurantführer) liegt der Katalog zu "Living and Working in Vienna - Lebt und arbeitet in Wien", der bis 4. März dauernden letzten Ausstellung in der Kunsthalle am Karlsplatz, vor. Danach wird in die neue Halle im MuOua übersiedelt. Passend zum Kursbuch ist die Schau der multikulturellen Wiener Künstlerinnengesellschaft als eine Art Laboratorium, eine neue Kunst- und Wunderkammer oder ein Luna-Park-Pacours für Kunstflaneure von der Gruppe D+ architektonisch gestaltet.
Nicht nur die Videohäuschen geben akustischen Background, der bis zur Verwirrung Soundchaos erzeugt, auch die in einem Plastikschornstein aufsteigenden Luftballons Werner Reiterers zerfetzt es ab und zu vor und in der Röhre bei ihrem Abflug über das Dach. Video, Foto, lebende und materielle Skulptur, mit der Malerei das größte Bild an der Außenseite zur Straße zu (von museum in progress arrangiert), zarte Zeichnungen (von Ulrike Lienbacher) und eine ganze Rampe Elke-(Krystufek-)Land usw.
Auffallend - weil doch noch wenig bekannt - die Videoarbeit der in Wien lebenden Anna Jermolaewa aus Odessa mit "bösem" Spielzeug und einem den Lichtschalter betätigenden Penis, eine höchst ironische Stellungnahme zur Befreiung der Geschlechter. Die Konzepte verraten hohen theoretischen Anspruch, was nicht verwundert: die Künstlerin ist auch fertige Kunsthistorikerin.
Edgar Honetschläger reflektiert trilogisch direkt auf Masaccio, Erwin Wurm entwickelte seine 1-Minuten-Skulpturen mit Spinozas Denktheorie, Lois Renners konstruktiv-soziologische Sicht ist nun dem alten Thema Maler und Modell zugewandt, Arbeit mit Behinderten ist diesmal von Fridolin Schönwiese und nicht den Geschwistern Hohenbüchler besetzt, Guillermo Kuitca hypostasiert Stadtpläne und viele Künstlerinnen und Künstler begleiten gezeigte Arbeit mit Projekten, die in das Ausstellungsprogramm integriert sind: Interviews, Gespräche, Reaktionen auf die politische Situation. Öffentlicher Raum und Kunst-Institutionen werden diskutiert von Gelatin, Ruth Kaaserer, Manfred Erjautz und ein interessanter Beitrag zur Stadtkultur stammt von Bülent Sangar. Der Heimatbegriff kritisch gesehen kommt durch Siggi Hofer in Sicht, Julius Deutschbauer setzt seine Plakate als Kommentar zur unmittelbaren (politischen und rhetorischen) Gegenwart ein. Er und Gregor Zivic dienen mit ihren Werken als Plakatsignets. Werbung, Wissenschaft und Kunst - zuvorderst Soziologie, Psychologie, Philosophie und Politologie werden in die Vielfalt der Medien und Diskurse gestellt. Drei Ausländer(innen) waren die Kuratoren der Wiener Sicht von außen: Paulo Herkenhoff (Rio de Janeiro und New York), Maaretta Jaukkuri (Helsinki) und Rosa Martinez (Barelona). Robert Fleck war aus dem Team wegen der Regierungsbeteiligung der FPÖ ausgeschieden. Pluralismus und Toleranz sind aber auch ohne ihn in dieser genau untersuchten Momentaufnahme von Jetztzeitpositionen individueller Art oberstes Prinzip geblieben.

Erschienen am: 08.02.2001

.

bullet Klosterneuburg - Sammlung Essl: "Visions of America"

bullet MUMOK: "4296 m3", Gerwald Rockenschaub, noch bis 6. Feber

bullet Quer durch Galerien

bullet Kunstsinnig

bullet Österreichische Galerie Belvedere: László Mednyánszky

bullet In der Österreichischen Galerie Belvedere ist der Maler und Bauer Werner Berg ausgestellt

bullet Das Programm der Wiener Festwochen ist gewaltig

bullet Quer durch Galerien

bullet KunstHausWien: Porträts von Cecil Beaton

bullet Albertina/Säulenh alle: Papierarbeiten von Neo Rauch

.