Expressive Malerei, Emotionalität und Figürlichkeit
standen am Beginn des künstlerischen Schaffens von Karel Appel, als dieser
in den vierziger Jahren gemeinsam mit seinen Freunden - darunter
Corneille, Constant und Jorn - die Gruppe "CoBrA" aus der Taufe hob.
"CoBrA", das stand nicht bloß für Copenhagen, Brüssel und Amsterdam, die
Wohnorte der Mitgliedskünstler; "CoBrA" stand vielmehr für den Versuch,
die künstlerische Verbindung von Rationalem und Irrationalem, von
Abstraktion und Figuration in den Werken zu realisieren.
Wesentliche Inspirationsquellen für ihre
aufsehenerregende Arbeit fanden die "CoBrA"-Künstler dabei in der Art
brut, in der Kinderzeichnung sowie auch in der außereuropäischen Kunst.
Von 1950 bis heute
Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum auf der Wiener
Freyung setzt mit Appels Schaffen zu dieser Zeit ein und präsentiert Werke
aus den frühen fünfziger Jahren, mit denen der Künstler die entscheidenden
Strömungen des Neoprimitivismus und Neoexpressionismus einleitete. Mit
insgesamt 120 Arbeiten - darunter Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen -
zeigt das Kunstforum den Meister der niederländischen Moderne in einem
noch nie dagewesenen Umfang in Österreich und spannt einen Bogen bis hin
zu aktuellen Werken.
Die neueren Bilder verdeutlichen ein selbstverständliches
und kraftvolles Agieren mit einer reichen Bandbreite an malerischen
Ausdrucksmöglichkeiten und unterstreichen die immer noch gewaltige
Schaffenskraft des mittlerweile 81jährigen Künstlers. Der englische
Kunsthistoriker Herbert Read sprach im Zusammenhang mit Appels Schaffen
gar einmal von einem "spirituellen Tornado, der aus seinen Werken
entweicht".
Die Ausstellung im Kunstforum wurde von der Direktorin
Ingried Brugger und Florian Steininger in enger Zusammenarbeit mit dem
Künstler kuratiert. Die Exponate stammen aus renommierten Privatsammlungen
und von internationalen Museen - wie dem Stedelijk Amsterdam. i.k.
Bis 13. Oktober. Eine Exklusiv-Führung für
"Presse"-Club-Mitglieder gibt es am 1. Oktober. Die Teilnahme-Verlosung
findet am 19. September statt. Club-Info unter 01/514 14-555
www.kunstforumwien.at
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