Das Forum Design: einst Ausstellungshalle, heute Montageplatz für landwirtschaftliche Geräte
Es waren die Aufbruchsjahre der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Das Image der Stahl- und Stinkmetropole suchte man Ende der 70er-Jahre mit kulturellen Großprojekten aufzubrechen. Das Brucknerhaus wurde gebaut, die Ars Electronica samt Klangwolke aus der Taufe gehoben, und 1979 zog im Rahmen des vierten Brucknerfestes das Forum Metall internationale Aufmerksamkeit auf sich.
An diesen ersten großen Erfolg wollte das Team um Kunst-Uni-Rektor Helmuth Gsöllpointer anschließen und plante ein neues Forum zum Thema Design.
Haus-Rucker-Co entwarfen die Ausstellungshalle, auf der Gästeliste fanden sich renommierte Designer und große Firmen. Die internationalen Fachzeitschriften bejubelten das Ereignis, die lokale Presse jedoch schrieb das Projekt aufgrund unzureichender Finanzierungen in Grund und Boden - der Besucherstrom versiegte daraufhin schnell.
Nach einhundert Ausstellungstagen schloss man mit einem dicken Minus, und die organisatorischen und budgetären Ungereimtheiten mündeten in Strafverfahren gegen die Macher.
Der Fall Forum Design wurde als Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr in der Linzer Landesgalerie erneut aufgerollt, mit einer Ausstellung, die noch bis Ende Februar Mut zur umfangreichen Dokumentation beweist. Herzstück der Schau sind Aktenkartons, auf deren Rücken sich die Fakten zur Ausstellung ebenso wie die mediale Rezeption nachlesen lassen.
Das Chaos in der Organisation wird anhand von Protokollen, Finanzplänen und Gerichtsurteilen nachgezeichnet. Das Wagnis der Informationsflut gelingt, denn als Besucher mit Zeit versinkt man umgehend in der vermeintlich trockenen Materie.
Für Auflockerung des Konvoluts sorgen historische Fernsehbeiträge sowie Fotografien von den Resten der Ausstellungshalle, die nun als Lager- und Montagehalle für landwirtschaftliches Gerät fungieren. Das Schlusswort haben jedoch die damaligen Protagonisten, vom Organisator bis zum Landeshauptmann, die in einer Nachbildung des Forum-Medienraums erneut zu Wort kommen.
Eine Publikation erscheint: "Der Fall Forum Design. Index zu einem Kulturprojekt", hg. von Martin Hochleitner und Gabriele Hofer. (Wolfgang Schmutz / DER STANDARD, Printausgabe, 5./6.1.2010)
Linz, Landesgalerie, bis 28. 2.
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Finale des Projekts
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In
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beleuchtet
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Das
Festival "Wo? Wenn nicht alle da!" beleuchtet die vielfältigen Facetten
der Puppenfigur des Kasperls. Ob politisch oder in Todesnähe - es ist
immer lustig
Der Rechtsstreit um das Stück "Montezuma" wurde am Mittwoch mit einem Vergleich beigelegt - Nun brachte der Verein "eupulse" Klage ein
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120 Fotos erzählen jüdische Familiengeschichten aus Mitteleuropa: Das Projekt von "Centropa" ist bisher einmalig in Europa
Wuchtige Interpretation: Die Produktion "Joan Dark" nach Schiller während des Kulturhauptstadtjahrs in Linz
Das Kulturhauptstadtjahr Linz09 nähert sich seinem Ende. Ein Großteil der temporären Bauten ist bereits abgebaut
Beträchtliche Steigerung trotz Einbruch bei Geschäftsreisen
Auftakt
des Linz-09-Festivals "Doppelgänger" - Ein Auftakt, bei dem Ausdauer
gefragt war: Viereinhalb Stunden Spieldauer haben es einfach in sich
Preise an drei Siegerinnen
Linz wird Zentrum für Designkunst, meinten im Jahr 1980 Künstler aus aller Welt - Warum daraus nichts wurde
Mobiles Kulturzentrum "Kunstpalast" im Museumsquartier
Prämierung
beim contractworld.award 2010 in Hannover - Wiener "Caramel
architekten" verpassten Kulturhauptstadt-Basis karierten
Tischdecken-Look
Projekt "Demokratie ist Kultur!" aus gegebenem Anlass
Studie: Haushalte des Bundeslandes geben pro Jahr 445 Euro für Kultur aus - "Höhenrausch" mit Abstand am bekanntesten
Verleihsammlung der Landes Öberösterreich überstand Brand des Ursulinenhofs unbeschadet
Der Linz-09-Schauspielchef begleitet die Klangwolke mit 1000 Linzern und dem Projekt "Flut"
Franzobels "A Hetz" erweitert das Thema Migration um zeitgeschichtliche Bezüge: Mit dem Theater Hausruck macht man im blankgeputzten Bus eine Reise
Das
Projekt "Kulturhauptstadtteil des Monats" verbindet das Bedürfnis nach
lokalen Ankerpunkten im urbanen Raum mit einer europäischen Dimension
Im Franckviertel will Europas Kulturhauptstadt dem Anspruch gerecht werden, Kunst auch abseits der Orte, die Eliten frequentieren, erlebbar zu machen
Die
auf dem Wasser gelegene Plattform bietet bis zu 200 Personen Platz und
dienst als Seebühne, Drehbühne und als Ort der Erholung
Kulturpfad bis 31. Oktober geöffnet
Das
Linzer Akustikon vermittelt und erforscht Klangräume und setzt sich als
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Intendant Heller: "Extrem gut" - freie Szene stellt nachhaltige Wirkung des Kulturhauptstadtjahrs in Frage
Freiheitliche
bewerben ihren Spitzenkandidaten mit "MH09" - Kulturhauptstadt-Team
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Luk
Percevals Film "Die verborgene Stadt", im Rahmen der Reihe
"Theaterlust" als Auftragswerk gezeigt, führt in das unterirdische Linz
Theaterfahrt durch Linz: Thematisiert wird vor allem die innere Sicherheit im Kontrast zum äußerlichen Sicherheitsbedürfnis
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Mit dem Hafenfest schließt das erste Halbjahr: Auf Einladung von Hubert von Goisern gibt es bekannte und unbekannte Live-Musik aus Mittel- und Osteuropa
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Kooperation von Lentos, Galerie Maerz und Stifterhaus
Impressionen aus der Ausstellung gibts unter
http://www.flickr.com/photos/ju... 592980424/
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