ePaper | 
Anmelden
 |  A A A

Nachrichten.at
 

Raubkunst-Vorwurf im Linzer Lentos: Noch keine Gewissheit

Bild vergrößern Lentos%23Night3%C2%A9Victor%20(Small).jpg

Bild: Wolfgang Victor

LINZ. Für die Stadt Linz ist die Herkunft eines Damen-Porträts von Gustav Klimt im Kunstmuseum Lentos nach wie vor ungewiss. Auch ein weiteres, nunmehr eingelangtes Gutachten von einem Provenienzforscher beinhalte lediglich „Wahrscheinlichkeiten“. Das teilte Magistratsdirektor Erich Wolny auf APA-Anfrage mit.

Der Wiener Rechtsanwalt Alfred Noll verlangt im Auftrag der Erben die Rückgabe des Bildes und begründet den Anspruch mit verschiedenen Unterlagen. Einem vorgelegten Gutachten der Provenienzforscherin Sophie Lillie zufolge handelt es sich bei dem rund 15 Mio. Euro teuren Gemälde um „Raubkunst“. Laut Lillie zeige es Ria Munk. Sie beging 1911 Selbstmord. Ihre Eltern, der Großindustrielle Alexander Munk und seine Frau Aranka, gaben Klimt insgesamt drei Aufträge, Bilder von der geliebten Tochter zur Erinnerung an sie anzufertigen.

Aranka Munk nahm eines nach ihrer Scheidung 1913 mit nach Bad Aussee (Steiermark), wo sie eine Villa für die Sommermonate erworben hatte. Sie wurde 1941 nach Lodz deportiert, wo sie wenig später ums Leben kam. Ihren Kunstbesitz erklärte das NS-Regime für verfallen. Zuletzt soll ein 75-jähriger Zeitzeuge eine eidesstattliche Erklärung abgegeben haben, dass er das Bild 1942 in der Villa gesehen habe. Es handelt sich um einen damals neun Jahre alten Enkel des Hausverwalters. Er sei überzeugt, dass das Bildnis im Linzer Lentos genau jenes Werk sei. Es soll über einen Kunsthändler und ehemaligen Nachbarn in den Besitz der Stadt und somit ins Museum gelangt sein.

Wolny will nun alle vorliegenden Fakten zusammenführen und der Arbeitsgemeinschaft für Provenienzforschung unter der Leitung der Direktorin des Linzer Kunstmuseum Lentos Stella Rollig zur Analyse vorlegen, die sich ebenfalls bereits mit der Herkunft des Bildes beschäftigt hat. Danach soll ein abschließender Bericht an den Gemeinderat geliefert werden.

Die Stadt Linz hat mehrfach betont, dass eine eindeutige und ernsthafte Klärung der Provenienz selbstverständlich im hohen Interesse der Stadt und des Kunstmuseum Lentos liege. Sobald die Faktenlage eindeutig sei, werde man über die weitere Vorgangsweise entscheiden. In der Vergangenheit seien bereits zwei wichtige Bilder aus der Lentos-Sammlung zurückgegeben worden, obwohl keine Verpflichtung dazu bestanden hätte.

0 Kommentare
zu diesem Artikel sind keine Beiträge vorhanden

Weitere Artikel aus Linz
Die Landstraße wird aufgewertet Baumgartner und Passage neu
LINZ. Viel tut sich in der Linzer Landstraße. Traditionshändler Baumgartner baut seine Passage aus und nimmt den Österreich-Neuling Wellness-Harnn hinein. Das Passage erweitert um 1,6 Millionen Euro.   mehr mehr
STEYREGG. Im Streit der Stadtgemeinde Steyregg mit der Post um (k)einen Postpartner scheinen die Fronten verhärtet. Am Freitag gab es zwar ein Zusammentreffen und Angebote und Gegenangebote. Lösung ist allerdings keine in Sicht.   mehr mehr
009701 (Small).jpg
LINZ. Die Burg Clam ist für ihre tollen Konzerte und die einzigartige Atmosphäre bekannt. Der heurige Festival Sommer startet mit einem Highlight.    mehr mehr
Ihr Kommentar

Betreff / Kommentartitel
Kommentartext:

Sie dürfen noch Zeichen als Text schreiben

  Für nicht registrierte Nutzer

Registrieren Sie sich kostenlos, um Ihren Kommentar abzuschicken.

Um sich registrieren zu können müßen Sie uns mindestens einen Benutzernamen, ein Passwort und Ihre E-Mail - Adresse mitteilen.
Gewünschter Benutzername

Gewünschtes Passwort

Wiederholung Passwort

E-Mail

OÖNcard


Bitte beantworten Sie noch die folgende Sicherheitsfrage:
Wieviel ist 43 - 10? : 


Zuletzt kommentiert    mehr mehr
  • "Aufruf: Ächten wir Gewalt!"
    von Anders, 15:55 Uhr
    Täglich mehrere Stunden laden sich unsere Kinder und Jugendlichen durch Film, Fernsehen und PC-Spiel ...
  • Da hätte Reichel gleich einen Zeugwart
    von melanievomtal, 15:51 Uhr
    als Trainer nehmen können, dieser wäre wenigstens billiger gekommen...
  • lh.pühringer
    von actionlois, 15:49 Uhr
    es gibt keine alternative zu pühringer,er führt sein amt exzelent,da kann sich der möchtegern schlau ...
  • melanievomtal
    von ingeoma, 15:49 Uhr
    ins Unterrichtsministerium, da bekommt er noch ein make-up gratis dazu
  • Hi Venum
    von thor42, 15:38 Uhr
    Sie müssen nicht bezahlen, wenn sie ihre Sch..... wieder mitnehmen.
  • @cool
    von heli, 15:02 Uhr
    Eines ist sicher, Sie haben von "Arbeit" sehr wohl überhaupt keine Ahnung! Die Frau Minist ...
 
 
 
Anzeigen:  Karriere · Immobilien · Motormarkt · Reisemarkt · Servicemarkt · Anzeigen A-Z · Kontakte · Trauer · Glückwünsche · Inserieren