Erwin Wurm wurde 1954 in Bruck an der Mur geboren und studierte in Graz Kunstgeschichte. Er erhielt hier auch seine Ausbildung als Künstler und hat zusammen mit dem Dramatiker Werner Schwab den Begriff "Grazkunst" geschaffen. "Er hat in den letzten Jahren mit seinem Skulpturbegriff, der sich auf die Medien, Fotografie und Video und auf Handlungsanweisungen an den Betrachter erweiterte, einen enormen internationalen Durchbruch erreicht, der bis in den Populärbereich vorgedrungen ist", so die Jury.
Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit steht die Untersuchung der Möglichkeiten des Skulpturbegriffes. In den 80er Jahren schuf er aus Brettern, Latten und Blech Skulpturen, die er dann bunt bemalte. Es folgten seine Staubobjekte, in denen lediglich die Abdrücke im Staub auf die gerade vergangene Gegenwart eines Volumens verwiesen.
Bei späteren Arbeiten handelte es sich um Videos und Fotografien von Menschen und Alltagsgegenständen in eigenartigen, unüblichen Positionen, die nur über kurze Zeit bestehen können. In diesen Arbeiten manifestieren sich punktuelle Übergangsstadien, und Erwin Wurms Auffassung des Skulpturbegriffs wird deutlich: Skulptur ist für ihn stets Handlung. (APA)