Pisa (APA,dpa) - Die italienische
Stadt Pisa will einen weiteren "Schiefen Turm" bauen - dessen Neigung
ausschließlich auf einer perfekten optischen Täuschung beruhen soll.
Das Gebäude aus Glas und Beton soll so hoch wie das Wahrzeichen werden
und am Stadtrand Büros und Appartements beherbergen. "Die Schieflage
wird durch das Spiel von Licht und Schatten simuliert", berichtete
"Corriere della Sera" am Dienstag.
Allerdings gibt es auch Proteste gegen das 70-Millionen-Euro- Vorhaben.
"Projekte dieser Art führen nur dazu, die Identität einer Stadt zu
zerstören", schimpft der Rektor der Universität Siena. "Das ist so, als
würde man in Florenz eine zweite "Ponte Vecchio" errichten." Der neue
"Schiefe Turm" soll ebenso wie das rund 800 Jahre alte Denkmal eine
Aussichtsterrasse für Besucher bekommen. Der echte Schiefe Turm von
Pisa war vor Jahren durch eine spektakuläre Rettungsaktion wieder etwas
aufgerichtet worden. Nach Ansicht von Experten ist er für die nächsten
300 Jahre vor dem Einsturz bewahrt. Schlimmstenfalls werde sich der 58
Meter hohe Turm in drei Jahrhunderten wieder so stark zur Seite neigen
wie vor Beginn der Rettungsarbeiten Ende der 90er Jahre. Er gehört seit
1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
APA 14:42 17.04.2007
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