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Kwak-Wolke am Linzer
Himmel |
Der vielbegabte niederländische
Künstler Herman Van Veen macht seine Ente Alfred J. Kwak zum
Helden der visualisierten Linzer Klangwolke am 2. September.
Seine "Hut ab"-Tour führt ihn im Mai nach Amstetten, Wels und
Salzburg.
OÖN: Wie wird Ihre
Linzer Klangwolke ausschauen?
Van
Veen: Sie heißt "Ende gut, alles gut" und wird nach
40 Jahren die letzte Vorstellung mit der kleinen Ente Alfred
Jodocus Kwak sein. Die Klangwolke ist dem Kinderhilfswerk
UNICEF gewidmet, das es heuer 60 Jahre gibt. Alfred Jodocus
Kwak versucht in der Geschichte vielen - in seinem Fall -
Tieren, denen es nicht gut geht, zu helfen. Hoffentlich sehen
die Leute am Ende dieses Spektakels ein, dass sie etwas tun
können, nicht machtlos sind.
OÖN: Wie
werden Sie das umsetzen?
Van Veen: Ich
werde die Geschichte erzählen und singen, große Objekte, die
in der Luft hängen und übers Wasser kommen, werden sie
transportieren. Das ist sehr
spannend.
OÖN: Was brauchen Kinder für
eine glückliche Kindheit?
Van Veen:
Erstens brauchen sie ihre Rechte. Die sind artikuliert und
unterschrieben, mit Ausnahme der USA und Somalias. Das
Peinliche an der Sache ist, dass aufgeschrieben ist, worauf
Kinder ein Recht haben, aber nicht die Pflicht, das
einzuhalten. Es bleibt also theoretisch. Wenn man sich
vorstellt, dass heute eine Milliarde Kinder keine Zukunft
haben, dann ist das pervers. In der großen Menschenwelt stehen
Kinder bei allen ökonomischen und politischen Entscheidungen
an letzter Stelle. Meine Überzeugung ist: Wenn es den Kindern
gut geht, geht es der Welt gut.
OÖN:
Sollte das nicht jedem klar sein?
Van
Veen: Ist es scheinbar auch, aber jeder denkt, dass
jemand anderer etwas tun muss.
OÖN:
Warum resignieren Sie nicht?
Van Veen:
Weil ich aus meiner Erfahrung beweisen kann, dass ein Mensch
viel tun kann. Aber niemand kann das allein. Wir müssen ein
kollektives Bewusstsein entwickeln. Es ist erstaunlich, wie
weit wir von der Menschlichkeit abgetrieben
sind.
OÖN: Wie war Ihre
Kindheit?
Van Veen: Phantastisch. Sie
ist für mich die Basis für alles, was ich tue. Meine Eltern
waren wirklich an uns Kindern interessiert und haben uns eine
gute Ausbildung gegeben. Da war viel Liebe. Erst kamen die
Kinder, dann alles andere.
OÖN: Was
bedeuten Ihnen Preise?
Van Veen: Sie
sind eine Form der Anerkennung, die es mir möglich macht, in
der Öffentlichkeit bestimmte Sachen zu
artikulieren.
OÖN: Ihr Programm heißt
"Hut ab!" Wovor ziehen Sie anerkennend den
Hut?
Van Veen: Vor meinen Eltern,
Gott, der Natur.
OÖN: Wovor gilt es
auf der Hut zu sein?
Van Veen: Vor
Teilnahmslosigkeit. Sie ist lebensgefährlich, das hat die
Geschichte bewiesen.
OÖN: Können Sie
faul sein?
Van Veen: Nein, weil ich zu
viel sehe. Da ist so wahnsinnig viel zu tun. Ich will die Zeit
nicht haben, nichts zu tun.
OÖN: Sie
können so viele Dinge gleichzeitig machen. Das ist eine
Eigenschaft, die man sonst nur Frauen
nachsagt?
Van Veen: Ich empfinde das
als großes Kompliment, denn wenn ich etwas schätze, dann sind
das die Frauen. Bei Frauen geht es mehr um Atmosphäre,
Stimmung, Heim, Ruhe, Entwicklung, Intelligenz, Feinheiten.
OÖN: Was macht das Leben
lebenswert?
Van Veen: Die Neugier. Es
gibt so viel zu lernen, zu verstehen, zu untersuchen. Ich bin
auch schon neugierig, was nach dem Tod passiert, weil ich noch
nie jemanden getroffen habe, der mir darüber etwas erzählen
kann.
"Hut ab"-Termine des Liedermachers, Clowns und
Poeten Herman Van Veen: Amstetten (11. Mai, Pölz-Halle, 20
Uhr), Wels (12. Mai, Stadthalle, 20 Uhr), Salzburg (17. Mai,
Kongresshaus, 20 Uhr).
Karten: unter anderem
OÖN-Ticket-Hotline 0732 / 7 805 805, Schröder Konzerte Hotline
0 732 / 22 15 23
vom 26.04.2006 |
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