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Sie ist eine private Institution, die das Wiener Kulturleben seit Jahren immens bereichert: Die von Christine Kinitsch geleitete Wiener Bawag Foundation setzt an jenseits von massenkompatiblem Mainstream wie auch jenseits von schnelllebigen Strömungen und Hypes. Nun hat man sich dazu entschlossen, zusätzlich zum regulären Ausstellungsbetrieb die Corporate Identity mit einer Edition anzureichern. Eine Edition, die nicht wie gewöhnlich aus Fotografien oder Drucken besteht, sondern in Form von Künstlerbüchern konzipiert ist.
Mit der Betreuung des Projektes durch Gitti Huck wurde eine kompetente Expertin gefunden. Huck nennt diese Art von - in vergangenen Dekaden eher als altmodisch verschrieenen - Büchern eine Form von "alternative spaces", in denen vor allem Kunstschaffende mit stark konzeptuellem Hintergrund ideales Forum fänden: "Viele Künstler arbeiten heute in Form von Materialsammlungen, Interviews, Recherchen. Eine Arbeitsform, der das Künstlerbuch entgegenkommt." So gesehen funktioniere die Reihe "autonom im Sinne einer kuratierten Ausstellungsreihe".
Florian Pumhösls Projekte kreisen um Analysen des Modernis-
mus, unter
besonderer Berücksichtigung der Architektur (u.a. in Zusammenhang mit
Kolonialismus), und waren prädestiniert für die Premiere der Editions-Reihe
diese Woche. In Champs d'expérience gestaltet er die Seiten wie einen mit
2.500 Abbildungen (!) versehenen visuellen Trip, in dem sich minutiös
verändernde Videobilder als "Film" zu lesen sind.
700 Stück beträgt die Auflage dieses Buches, bei dessen Konzept der Künstler
absolut freie Hand hatte. Mit 20 Euro gestaltet man den Preis recht günstig, zu
kaufen in Fachbuchhandlungen und Museumsshops. Die nächste Folge der Edition
wird gegen Ende des Jahres erwartet. Geplant sind Bücher von Olafur Eliasson
(DK), Cerith Wyn Evans (UK), Cameron Jamie (USA), Elke Krystufek (A), Marko
Lulic (A), Dorit Margreiter (A) und Christian Phillip Müller (CH).
(Album,
20.04.2002 - Doris Krumpl)
Quelle: ©
derStandard.at