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Das Sammeln erotischer Kunst ist eines der Faibles von Julius Hummel. Und nur er kann mit seiner viele Kulturkreise und Jahrhunderte umfassenden Sammlung auch museale Themenausstellungen bestreiten wie die derzeitige.
"Das Reizende im Spannungsfeld des Eros als Objekt der Kunst kann aber auch in zeitgenössischen Positionen an ein reiz.ende kommen", schreibt Hummel zu seiner Schau, in der er 66 Werke (Skulptur, Fotografie, Mixed Media) vom Klassizismus bis heute präsentiert.
Nicht nur die exzellente Auswahl reizt: So hängt etwa neben Johann
Füsslis Vertreibung aus dem Paradies das Helldunkel einer Herrmann
Nitsch-Kelleraktion (Foto: Heidi Harsieber, 1984), neben dem
berühmten Schachspiel-Foto das ironische Immendorff-Gemälde Warten auf
das Schachspiel. Die Schau durchspielt erotische Varianten von Selbstporträt
(Krystufek, Sofia Goscinsky), Fetischismus (Bellmer), Travestie, Pornographie
(Man Ray), Akt (Fleischmann, Mapplethorpe, Frank, Nesweda/ Höllwerth). Kein
reiz.ende in Sicht!
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8. 10.
2001)
Quelle: © derStandard.at