Lukas
Beck, als Kind selbst im Fußballkäfig im Alsergrund "groß" geworden,
zeigt ab 18. Mai in der unweit vom Ernst Happel Stadion gelegenen
Galerie urbanart die Foto-Ausstellung "Fußballkäfig international".
Der
"Käfig", in Wien in der späten 1950er Jahren in Gemeindebauten und
Parkanlagen erstmals aufgekommen, ist laut Beck "angewandte Integration
und alltägliche Weltmeisterschaft" zugleich. Die Bilder, die in
urbanart präsentiert werden, zeigen vor allem eins: Fußball auf Asphalt
ist eine rasche Angelegenheit und der Ball kommt auch am Abend nicht
zur Ruhe.
Fotografiert wurde von Beck in diversen Käfigen
entlang des Gürtels, am Donaukanal, in der Marktgasse, im Alois
Drasche-Park. Sein Resümee: "Überall habe ich freundliche und gute
Spieler angetroffen." Literarisch ist der Wiener Käfig-Fußball, der so
manches Talent beherbergt hat, etwa von dem Schriftsteller Heinrich
Steinbach gewürdigt worden. Im Krimi "Ein dickes Fell" (München, 2006)
erinnert sich die Hauptfigur Cheng an den noch immer existierenden
Käfig im Wiener Stadtpark: "Hier hatte Cheng (...) seine Kindheit
verbracht, im Dauerschatten hoher, dicht stehender Bäume sowie auf der
weiten Fläche des harten Sportplatzes, wo man sich in idealer Weise die
Knie hatte aufschlagen können. Das aufgeschlagene Knie war derart
üblich gewesen, dass ein vollkommen heiles Knie, sonderbar, ja abartig
angemutet hätte, in etwa wie der Blindband eines Buches. Jungs mit
heilen Knien waren an diesem Ort undenkbar gewesen."