VN Do, 11.7.2002

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Berg und Wasser

Wettbewerbssieger im Montafon

Schruns (VN-ag) Mit einem Konzept, das die Begriffe "Bergwelt" und "Wasserkraft" verknüpft, umgesetzt in großformatigen Bleistiftzeichnungen und Objekten in Vitrinen, hat der Bludenzer Künstler Markus Getzner den zweiten Wettbewerb des Kunstforums Montafon gewonnen.

Eine Ausstellung in Schruns zeigt die Siegerarbeit, sowie weitere prämierte und ausgezeichnete Werke.

Nach dem großen Erfolg des ersten Wettbewerbs 1999 und den Einzelpräsentationen der vier Preisträger, bildete das internationale Jahr der Berge sowie die viel diskutierte Bedeutung des Wassers für die Region, zwischen Wirtschaft und Naturschutz, die anspruchsvolle thematisch-inhaltliche Klammer für die zweite Ausschreibung. Angesprochen waren gesamtösterreichisch alle Künstler Jahrgang 1960 oder jünger, erwartet wurden Konzepte mit Werkcharakter. Mit insgesamt 55 Einreichungen fiel die Beteiligung zwar geringer als 1999 aus, doch gab es laut Jury (Friedemann Malsch, Kunstmuseum Liechtenstein; Nadja Schneider, Kunsthaus Glarus; Doris Wullkopf, Galeristin Lindau; Roland Haas, künstlerischer Leiter KFM) erstaunlich wenig "Totalausfälle".

Eigenständig . . .

Demgegenüber steht eine spannende, ebenso qualitätsvolle wie bunte Auswahl, in der trotz anonymer Jurierung fast nur Vorarlberger zum Zug gekommen sind. Geografische Nähe, geistige Verbundenheit oder einfach nur Zufall? Gleichwohl die Jury mit der Entscheidung für das eigenständige Konzept von Markus Getzner eine gute Wahl getroffen hat und man auf die Umsetzung in der Einzelpräsentation (Dezember 2002) gespannt sein darf, hat man sich anhand von nur einer vorliegenden Zeichnung und einem Objekt auch ein bisschen für eine Vision entschieden. Andere Künstler(innen), wie zum Beispiel die Zweitplatzierte Uta Belina Waeger haben da schon klarere Vorstellungen, wie der "fertige" Raum aussehen könnte. In ihrer interaktiven Rauminstallation "Wenn wir erklimmen" lässt sie den Besucher über einen roten Bogen zur vorbeifließenden Litz hinausklettern und eimerweise Wasser holen, sodass die bunten Plastikeimer in der Folge den Boden des Ausstellungsraums bedecken.

. . . ferngesteuert

Einen interessanten Ansatz weist auch die Kooperation von Siegrun Appelt/Markus Weisbeck auf, die als statische Grafik an ein Bergpanorama erinnert und dabei ausgehend von den Internet-Verkaufszahlen von "Amazone" die Verbindung zwischen zwei Büchern herstellt. Mit sinnigen Projekten sind auch Martin Walch bzw. Christian Konzett vertreten, doch zu den Favoriten zählt der ferngesteuerte Berg von Silke Maier. Was im Gesamten mit einer Toninstallation und einem Video-Panorama wohl den totalen Berg-Overkill gebracht hätte, lässt sich in der Reduktion auf ein Objekt nun als ferngesteuertes, portables Mini-Gebirge lustvoll durch den Ausstellungsraum navigieren.

Kunstforum Montafon bis zum 28. Juli. Öffnungszeiten: Mi. bis Fr. 17 bis 19 Uhr, Sa. und So. 16 bis 18 Uhr.

Das Kunstforum Montafon zeigt Arbeiten des Siegers Markus Getzner und anderer Wettbewerbsteilnehmer. (Foto: Grabher)




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