Schruns
(VN-ag) Mit einem Konzept, das die Begriffe
"Bergwelt" und "Wasserkraft" verknüpft, umgesetzt in großformatigen
Bleistiftzeichnungen und Objekten in Vitrinen, hat der Bludenzer
Künstler Markus Getzner den zweiten Wettbewerb des Kunstforums
Montafon gewonnen.
Eine Ausstellung in Schruns zeigt die Siegerarbeit,
sowie weitere prämierte und ausgezeichnete Werke.
Nach dem großen Erfolg des ersten Wettbewerbs 1999 und den
Einzelpräsentationen der vier Preisträger, bildete das
internationale Jahr der Berge sowie die viel diskutierte Bedeutung
des Wassers für die Region, zwischen Wirtschaft und Naturschutz, die
anspruchsvolle thematisch-inhaltliche Klammer für die zweite
Ausschreibung. Angesprochen waren gesamtösterreichisch alle Künstler
Jahrgang 1960 oder jünger, erwartet wurden Konzepte mit
Werkcharakter. Mit insgesamt 55 Einreichungen fiel die Beteiligung
zwar geringer als 1999 aus, doch gab es laut Jury (Friedemann
Malsch, Kunstmuseum Liechtenstein; Nadja Schneider, Kunsthaus
Glarus; Doris Wullkopf, Galeristin Lindau; Roland Haas,
künstlerischer Leiter KFM) erstaunlich wenig "Totalausfälle".
Eigenständig . . .
Demgegenüber steht eine spannende, ebenso qualitätsvolle
wie bunte Auswahl, in der trotz anonymer Jurierung fast nur
Vorarlberger zum Zug gekommen sind. Geografische Nähe, geistige
Verbundenheit oder einfach nur Zufall? Gleichwohl die Jury mit der
Entscheidung für das eigenständige Konzept von Markus Getzner eine
gute Wahl getroffen hat und man auf die Umsetzung in der
Einzelpräsentation (Dezember 2002) gespannt sein darf, hat man sich
anhand von nur einer vorliegenden Zeichnung und einem Objekt auch
ein bisschen für eine Vision entschieden. Andere Künstler(innen),
wie zum Beispiel die Zweitplatzierte Uta Belina Waeger haben da
schon klarere Vorstellungen, wie der "fertige" Raum aussehen könnte.
In ihrer interaktiven Rauminstallation "Wenn wir erklimmen" lässt
sie den Besucher über einen roten Bogen zur vorbeifließenden Litz
hinausklettern und eimerweise Wasser holen, sodass die bunten
Plastikeimer in der Folge den Boden des Ausstellungsraums bedecken.
. . . ferngesteuert
Einen interessanten Ansatz weist auch die Kooperation
von Siegrun Appelt/Markus Weisbeck auf, die als statische Grafik an
ein Bergpanorama erinnert und dabei ausgehend von den
Internet-Verkaufszahlen von "Amazone" die Verbindung zwischen zwei
Büchern herstellt. Mit sinnigen Projekten sind auch Martin Walch
bzw. Christian Konzett vertreten, doch zu den Favoriten zählt der
ferngesteuerte Berg von Silke Maier. Was im Gesamten mit einer
Toninstallation und einem Video-Panorama wohl den totalen
Berg-Overkill gebracht hätte, lässt sich in der Reduktion auf ein
Objekt nun als ferngesteuertes, portables Mini-Gebirge lustvoll
durch den Ausstellungsraum navigieren.
Kunstforum Montafon bis zum 28. Juli. Öffnungszeiten: Mi.
bis Fr. 17 bis 19 Uhr, Sa. und So. 16 bis 18 Uhr.
Das Kunstforum Montafon zeigt Arbeiten des Siegers Markus Getzner
und anderer Wettbewerbsteilnehmer.
(Foto: Grabher)