Stararchitekt Calatrava soll in Wien bauen

2. Februar 2008 | 14:06 | wien
Der weltbekannte spanische Architekt Santiago Calatrava, der vor wenigen Tagen im Wiener Rathaus einen stark besuchten Vortrag hielt, soll in Wien bauen. Das berichtet die Tageszeitung "Der Standard". Offenbar sind zwei Projekte in Überlegung: eine Fußgängerbrücke über die Triester Straße und/oder ein Bahnhof im künftigen neuen Stadtteil auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern.

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Der weltbekannte spanische Architekt Santiago Calatrava, der vor wenigen Tagen im Wiener Rathaus einen stark besuchten Vortrag hielt, soll in Wien bauen. Das berichtet die Tageszeitung „Der Standard“. Offenbar sind zwei Projekte in Überlegung: eine Fußgängerbrücke über die Triester Straße und/oder ein Bahnhof im künftigen neuen Stadtteil auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern.

Die Betonung des Charakters der Bauten als Kunstwerke soll Probleme mit dem Vergabegesetz umschiffen. „Beispielsweise würde sich die Triester Straße dazu eignen, mit einer Fußgängerbrücke überspannt zu werden. Sie wäre ein signifikantes Zeichen für Wien, eine Art Einfahrt in die Stadt für diejenigen, die aus dem Süden kommen“, sinniert Wiens Planungsstadtrat Schicker im gemeinsamen „Standard“-Interview mit Calatrava.

„Es ist bereits alles vorbereitet. Veränderungen, was die Flächenwidmung betrifft, sind im Bereich des Wienerbergs nicht mehr notwendig“, erklärt Schicker und rechnet damit, „dass wir für die Entstehung etwa zwei Jahre brauchen werden.“ Calatrava schwärmt: „Eine kleine Brücke in Wien - das ist wie ein kleines Menuett.“

Aber nicht nur im Süden sieht Schicker Bedarf nach architektonischer Zeichensetzung: „Vor allem die großen Stadterweiterungsgebiete im Norden kommen infrage, von Santiago Calatrava eine Handschrift verpasst zu bekommen.“ Laut Bundesvergabe-Gesetz müssten Projekte dieser Größenordnung EU-weit offen ausgeschrieben werden. „Mit diesen Rahmenbedingungen versuchen wir umzugehen“, so der Stadtrat.

Er werde versuchen, bei der Brücke den künstlerischen Bestandteil der Arbeit Calatravas hervorzukehren. „Wie es uns beim Bahnhof in Aspern gelingen wird, den Leuten zu erklären, dass es sich dabei nicht um ein öffentliches Gebäude, sondern um ein künstlerisches Projekt handelt, wissen wir vorerst noch nicht.“

© SN/SW