Schillernd und bizarr, aufregend und voll
der Kontraste - das ist New York, nicht grundlos als Stadt der Superlative
in die jüngere Geschichte der Reiseliteratur eingegangen. Für viele
Einwanderer und Emigranten stellte New York immer schon das Tor zu einer
neuen Welt, zu einer neuen Existenz dar. Die Entwicklung zu einer
multikulturellen Gesellschaft war programmiert.
Neues Image
Noch vor einigen Jahren galt es, bestimmte Spielregeln einzuhalten, um
manche Teile des Central Park heil und mit Geldbörse wieder zu
verlassen. Der finanzielle Aufschwung der Stadt und in gewisser Weise auch
der eiserne Besen des Bürgermeisters Giuliani, der zuletzt durch sein
heftiges Auftreten gegen eine Ausstellung junger englischer Künstler im
Museum von Brooklyn für Schlagzeilen sorgte, verhalfen der Stadt innerhalb
der amerikanischen Kriminalstatistik zu einem Platz im unteren Mittelfeld.
New York, und da vor allem Manhatten, gilt heute als relativ sauberes und
für eine Millionenstadt auch relativ sicheres Pflaster. Ehemals
vernachlässigte Stadtteile von Manhattan, wie die Lower East Side oder
Tribeca, erleben einen ungeahnten Aufschwung: es wird gebaut, renoviert,
gestylt.
Ästhetisches Erlebnis
Unter den 13 Museen entlang der 5th Avenue zählt das Guggenheim-Museum
zu den imposantesten Bauwerken. Mit dem Ansinnen "Ich will einen Tempel
des Geistes" beauftragte Baronin Hilla von Rebay 1943 den amerikanischen
Architekten Frank Lloyd Wright mit dem Bau des Museums. 16 Jahre später
wurde das runde weiße Haus eröffnet, mit der spiralförmigen Besucherrampe
und abschließender Glaskuppel.
![Das Guggenheimmuseum](00060155-Dateien/1-nyGuggenheim.jpe) |
Das
Guggenheimmuseum |
"Ich glaube, es ist ein ultimatives ästhetisches Erlebnis. Das
Guggenheim-Museum zählt zu den wichtigsten Bauwerken es 20. Jahrhunderts.
Wenn Sie sich Bücher über Museumsarchitektur des 20. Jahrhunderts
anschauen, dann werden Sie feststellen: bei 80% ist das Guggenheim-Museum
auf dem Cover abgebildet. Als Bau ist es für Akrobaten, das kann ich Ihnen
als Ausstellungsmacher sagen, als Bauwerk ist es aber faszinierend." Max
Hollein, der Sohn des österreichischen Architekten Hans Hollein, arbeitet
seit 4 Jahren im Guggenheim-Museum von New York. Als Assistent von
Direktor Thomas Krens kümmert sich der junge Österreicher um den
Mitarbeiterstab des Museums und um die Geschäfte mit Europa.
Platzmangel und Außenstellen
Zur permanenten Kollektion gehört u.a. die Sammlung abstrakter Kunst
des einstigen Mäzens Solomon Guggenheim mit Werken von Kandinsky, Chagall
und Modigliani. Von den insgesamt über 5000 Exponaten des Museums werden
aber nur maximal 20% gezeigt.
Seit 1992 verfügt das Guggenheim-Museum nicht nur über einen neuen
Anbau, auch eine Außenstelle im Stadtteil Soho wurde eröffnet. Dort zeigt
man Werke von Andy Warhol.
Von diesem sehr apparten Backsteingebäude South of Houston Street ist
es nicht mehr weit zu einem der legendären Viertel von Manhatten: Little
Italy. Doch von der einstigen italienischen Bastion ist nur mehr das
Herzstück übergeblieben. Immer stärker expandieren die Chinesen, offiziell
sind es derzeit 150.000 . Das südlich angrenzende China-Town weitet sich
aus, Little Italy wird kleiner und kleiner. "Wenn Sie heute italienische
Waren einkaufen wollen, dann gehen Sie lieber ins Italienierviertel nach
Brooklyn", sagt man hier hinter vorgehaltener Hand.
Link:
Guggenheim-Museum New York