Wien - "Born to be a star" heißt eine Ausstellung im Wiener Künstlerhaus, mit der zur "Entauratisierung und Konterkarierung des Starsystems" beigetragen werden soll, wie Künstlerhaus-Geschäftsführer Peter Bogner bei der Presseführung am Donnerstag erläuterte: "Denn was für die einen ein Star ist, ist für viele andere ein Nobody."
"Der Titel der Ausstellung ist eigentlich eine Antithese zu ihrem Inhalt", meinte Kuratorin Ursula Probst, "eigentlich versuchen wir einen kritischen Blick auf das Starsystem zu werfen." Mit vielen Installationen, Videos, aber auch Sound-Beiträgen und Bildern soll u.a. gezeigt werden, "wie durch das Starsystem auch ermöglicht wurde, neue Identitäten einzunehmen und Rollen zu durchbrechen." Im Zentrum stehen - sowohl auf der Produzentenseite, als auch als Objekt der Auseinandersetzung - rund 50 Künstlerinnen und ihre teilweise speziell für die Ausstellung geschaffenen Arbeiten.
Exempel
Constanze Schweiger hat sieben weibliche DJs gebeten, die sozialen, professionellen und strategischen Netzwerke hinter ihrer Arbeit offen zu legen und auf Gruppenfotos festzuhalten. Botschaft: Star-Sein ist mir schnuppe.
Scanner und Katarina Matiasek haben für ihre Installation "DIVA" ein paar Sekunden der Dokumentation eines Gesangsauftrittes der Maria Callas bearbeitet und verfremdet - magic moments, in Elementarteilchen zerlegt.
Cosima Rainer hat in ihrem Ausstellungsbeitrag verschiedenes Material zur Mythenbildung und Glamourproduktion gesammelt: Keine Number One ohne "Nummer Zwei".
Begleitend
In der Künstlerhaus Passage gibt es im "star/o/mat" täglich von 20 Uhr bis 2 Uhr früh ein Begleitprogramm dazu mit Performances, Videoprogrammen und Live-Acts, für Samstag (26. Juni, 13 Uhr) ist zu einem "Open Space" zum Thema "Star werden oder out sein? Strategien zum (Über-)Leben in der Ich-Aktien-Gesellschaft" geladen. (APA)