Lernen von Catherine David | |
Becketts Kapuzen, Reime und Slapstick.
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Michael Glasmeier, Kurator der
gegenwärtigen Schau und Mitherausgeber der "Fundus"-Bücher zur Kunst über
seine Begegnung mit Becketts Fernseharbeit "Quadrat I und II": "'Aha Beckett!' hätte ich mir jetzt sagen können und die ganze
Angelegenheit als jene typische Didaktik abtun können, die der
documenta-Direktorin Catherine David vielfach vorgeworfen wurde. Aber so
leicht wollte und konnte ich es mir nicht machen. Dazu waren die Stücke zu
eindrucksvoll und das für mich wohl aufregendste, weil mir unbekannte
retrospektive Material, das die documenta bot. Nach den postpubertären Tagen, in denen man sich von der Schule
animiert mit den existenziellen Grundproblemen eines 'Warten auf Godot'
herumschlug, war Beckett meinem Kopf immer wieder inspirierend
aufgefallen, vor allem mit seiner eigenen Inszenierung von 'Warten auf
Godot', die ich 1976 im Schiller-Theater noch hatte sehen können. Das Warten hatte hier weniger muffige Gottessuche, sondern ein
amüsanter Slapstick, eine Komödie der Sätze und Bewegungen. Später sah ich
dann 'Film' mit Buster Keaton, der mir trotz des von mir so geliebten
Komikers wiederum wie eine grausame Etüde der Einsamkeit und
Selbstreflektion vorkam, las die kurze Erzählung 'The Lost Ones' als ein
Meisterwerk der Raumkonzepte und freute mich immer wieder über ein kurzes
Gedicht aus seinem letzten Gedichtband 'Flötentöne' (1981), richtig albern
in der Übersetzung von Karl Krolow: 'Vergesst nicht beim Stuttgart Besehen Aus: Michael Glasmeier, Bewegter Stillstand. Alter Meister im Quadrat.
Im Katalog zur Ausstellung mit Beiträgen u.a. von Steve Connor, Raymond
Federman, Sabine Folie, Kathryn Chiong, Joan Simon, Werner Spies,
Friederike Wappler. Wien 2000. Links: The Samuel
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