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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
16. August 2007
14:50 MESZ
Link: www.icom2007.com  
ICOM-Kongress in Wien
Bis 24. August Gipfeltreffen der Museumsfachleute unter dem Motto "Museen und universelles Erbe"

Wien - "Wien ist in den nächsten Tagen die Welthauptstadt der Museen." Das sagte Carl Aigner, Präsident des ICOM-Österreich (International Council of Museums), am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien. Die 21. Generalkonferenz und 22. Generalversammlung von ICOM wird heuer erstmals in Österreich ausgerichtet. Seit heute diskutieren etwa 2.300 Museumsexperten aus rund 90 Ländern unter dem Motto "Museen und universelles Erbe".

Ganz im Sinnes des Mottos betonten Bundesministerin Claudia Schmied (S), Stadtrat Mailath-Pokorny (S), ICOM-Präsidentin Alissandra Cummins und Carl Aigner die essenzielle Bedeutung der Museen als Bewahrer und als Vermittler des kulturellen Erbes der Menschheit. ICOM sei 1946 als Reaktion auf beide Weltkriege und die damit verbundene Vernichtung etlicher Kunstwerke ins Leben gerufen worden. "Das Museum ist damit auch ein Ort der Friedensstiftung", so Aigner. Den kleineren und mittleren Museen als Stifter gesellschaftlicher Identität kämen ebenso große Bedeutung zu wie den größeren.

Bedeutung als Museumsstandort

Für Bundesministerin Schmied ist es eine große Auszeichnung, dass Wien für die Konferenz ausgewählt wurde. Sie legte besonderen Wert auf den Aspekt der Kunstvermittlung. Daher begrüßte sie neben der Inspiration, des Erfahrungsaustausches und der Vielfalt des Angebots auch die im Rahmen der Konferenz stattfindenden Workshops. Sie stehe für eine "neue Achse Wien-Bund" in der Kunst- und Kulturpolitik. In dieser gemeinsamen Konferenz sei "aufs Engste" mit Kulturstadtrat Mailath-Pokorny zusammengearbeitet worden.

Der Kulturstadtrat betonte die weltweite Bedeutung Wiens als Museumsstandort. Der Museumskomplex von der Hofburg über das Wien Museum bis zum Museumsquartier könne größenmäßig durchaus mit dem Louvre mithalten. Er setze sich dafür ein, dass dieser Museumskomplex im Hinblick auf Information und Vermarktung stärker als Einheit gesehen werde.

"ICOM ist mit 24.000 Mitgliedern aus 150 Ländern die weltweit größte Vereinigung von Museen und Museumsfachleuten", so dessen Präsidentin Alissandra Cummins. Im Namen des mit der UNESCO assoziierten ICOM gratulierte sie zur Leistung des im Vergleich zu vorangegangenen Gastgeberländern (Australien, Spanien oder Korea) kleinen Landes Österreich, das die bisher an Teilnehmerinnen und Teilnehmern größte Generalkonferenz organisiert hat. Auf dem Programm der Konferenz stünden auch neue Partnerschaften zwischen Museen entwickelter Länder und Museen von Entwicklungsländern.

Ein reichhaltiges kulturelles Rahmenprogramm ergänzt den wissenschaftlichen Austausch während des Kongresses. Neben Exkursionen zu Museen in ganz Österreich werden Walzertanz, Heurigenbesuche, Stadtführungen oder Konzerte in Musikverein und Konzerthaus den Besuchern das österreichischen Kulturlebens näher bringen. Aigner wies abschließend auf die Akademie der bildenden Künste hin, die während der ICOM-Generalkonferenz als Forum jedem Interessierten offen stehe.

30 Fachkomitees sowie 40 Meetings stehen bis 24. August am Programm der alle drei Jahre stattfindenden Konferenz. Darüber hinaus wird vom 20. bis 22. August die Wiener Museumsfachmesse im Arkadenhof der Universität Wien stattfinden. Ein kulturelles Rahmenprogramm in Wien und den Bundesländern rundet das Programm ab. (APA)


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