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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
24.06.2004
13:08 MEZ
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aec.at/nyc
 
Ars Electronica vergab in New York seine Nicas für "Digital-Communities"
Geburtstagsausflug des Linzer Festivals

New York - In zwei Ausstellungsräumen und im UN-Hauptquartier in New York feiert das Linzer Computerkunstfestival Ars Electronica bis zum 18. Juli seinen 25. Geburtstag mit interaktiven, bunten Retrospektiven zur Geschichte der Computerkunst.

Bei einer privat finanzierten und von den östlichen Medien wenig wahrgenommenen Gala im Metropolitan Pavillon wurden am Mittwoch zum Auftakt des Global Compact-Gipfels der UNO die "Goldenen Nicas" in der neu geschaffenen Kategorie "Digital Communities" vergeben und damit "hoffentlich eine neue Tradition geschaffen", so Autor Howard Rheingold bei der Verleihung der Auszeichnungen: Gewürdigt wurden Initiativen, die mit Hilfe von vorhandenen Technologien die Welt "zu einem besseren Ort" machen.

Hochhalten des Gründungsgedankens

Die Goldenen Nicas gingen an "The World Starts With Me" (theworldstarts.org), ein Internet-Projekt, das Sexual- Aufklärung und Aids-Prävention mit Computer-Unterstützung in Uganda zu den Menschen bringt, und die gemeinschaftlich erarbeitete Internet- Enzylopädie "Wikipedia" (wikipedia.org). Letztere verwirklicht einen der eigentlich schon verworfenen Gründungsgedanken des Internets, nämlich dass eine nicht hierarchisch organisierte Gruppe von Menschen durch gegenseitiges Feedback hochwertiges Wissen schaffen und sammeln kann.

Würdigungs-Preise erhielten die beiden deutschen Projekte "democracy online today (dol2day.de) und Krebs-Kompass (krebs-kompass.de), die offene Designer-Plattform "Open-Clothes" aus Japan (open-clothes.com) und das österreichische Projekt "smart X tension" (mulonga.net). Neben der Publicity brachte die Auszeichnung auch einen Geldpreis - "und mit 5.000 Euro kommt man weit in Simbabwe", freute sich etwa "smart X tension"-Verantwortlicher Peter Kuthan.

Die drei Ausstellungen, mit denen sich die Ars Electronica unter dem Motto "Digital Avantgarde" präsentiert, sind durchaus erfolgreich und ergeben "so etwas wie ein Mini-Festival" der Ars Electronica in New York, so Gerfried Stocker, künstlerischer Leiter der Ars Electronica. (APA)


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