Zweifel an Besucherzahlen einzelner Bundesmuseen

18. Jänner 2010, 12:18

Aus dem Leopold Museum werden Zweifel über Besucherzahlen laut - Kaufmännischer Direktor Weinäupl: Aussagekräftiger als die Besucherzahl seien die Subventionen

Wien - Peter Weinhäupl, kaufmännischer Direktor des Leopold Museums, äußert in einer Aussendung die Vermutung, dass die am Freitag bekanntgewordenen Bundesmuseen-Besucherzahlen 2009 "von einzelnen Häusern unrichtig wiedergegeben" wurden. "Viele Museumsdirektoren können anscheinend nicht damit leben, dass sie je nach Saison einen Rückgang an Besucherzahlen bekanntgeben müssen", so Weinhäupl. Die Bundesmuseen hatten 2009 fast zehn Prozent weniger Besucher.

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Weinhäupl sieht auch angesichts der neuen Museumsordnungen die Gleichstellung von "Größe der Besucherzahl ist gleich Erfolg eines Museums" sowie den gestiegenen Sponsorendruck verantwortlich für den "Jahrmarkt der Eitelkeiten" um die Besucherzahlen. Die erfolgreiche Van Gogh-Schau 2008 "wird für Jahre das Besucherhighlight in Wien gewesen sein, damit muss selbst die Albertina leben", so Weinhäupl zum Rückgang der Besucherzahlen in der Albertina 2009 um mehr als ein Drittel.

Aussagekräftiger als Zahlen

Weinhäupl meint weiter, dass "Gründe für einen Rückgang der Zahlen heraufbeschworen werden, die in keiner Ursache mit den wirklichen Zusammenhängen stehen". Aussagekräftiger als die Besucherzahl, die u.a. von der Zahl der Blockbuster-Ausstellungen und den Marketingmitteln abhänge, sei die Subventionen des Bundes je Besucher; diese war 2008 im Leopold Museum vergleichsweise gering. Das Leopold Museum habe mit rund 300.000 Besuchern ein "gutes Besucherjahr" 2009 verzeichnet, so Weinhäupl. (APA)

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5 Postings
KunstkommtvonKunst
18.01.2010 17:59

Richtiges Problem angesprochen, aber falscher Lösungsvorschlag.

Klar dass das Leopold mit einer FRÜHER vom Bund um teures Geld angekauften spektakulären Sammlung JETZT weniger Förderungen braucht als zB. das MUMOK. Das Leopold hat die Subvention schon vorher erhalten - sie steckt in der Sammlung, dem wichtigsten Marketing-Argument!

Geschummelt wird wohl eher beim Zählen der Besucher von Fremdveranstaltungen (völlig unverständlich warum Besucher von Veranstaltungen von eingemieteten Firmen als Museumsbesucher gezählt werden) und beim Zählen der Besucher von Eröffnungen. Da müssten Standards definiert werden.

Isabelle Eberhardt
19.01.2010 20:46
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seltsame Logik...

Demnach sollte dann z.B. das Kunsthistorische Museum weniger Subvention kriegen, weil seine spektaktuläre Sammlung schon FRÜHER (z. B. von Franz Josef I.) großzügig finanziert wurde?

Wahrscheinlich sind dann die Schweizer Bahnen deshalb erfolgreicher als die ÖBB, weil sie schönere Panoramastrecken als Marketing-Argument haben?

Weltenbürger Demosthenes 
18.01.2010 17:36
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Neue Kreativität

His Masters Voice übt sich in neuer Kreativität.

Die steuerfinanzierte Konkurrenz der Museen haut sich neuerdings öffentlich in die mediale Pfanne. Was einst Kunstkritiker erledigten, das arrogieren sich nunmehr Kollegen und Kolleginnen vom Nebengebäude.

Diese Show ist ziemlich entbehrlich und widerwärtig.

18.01.2010 19:04
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Weniger Präpotenz und mehr inhaltliche Argumentation täten Ihnen gut.

Erbärmlich und widerwärtig ist nur der emotionale Auswurf den Sie schreiben.

Weltenbürger Demosthenes 
18.01.2010 20:22
Schlafe weiter

Es wäre besser, sie schliefen weiter anstatt die bösartigen Attacken der Kolleg/innen untereinander auch noch großartig zu finden und den Kritiker dieser Ungustiositäten dieselben zu unterjubeln. Mit angemaßter Präpotenz eines Wichtels in Aspick.

Was für eine Jagdgesellschaft hat sich denn da zusammenggrummelt zur öffentlichen Belustigung über Schaukämpfe in den geschützten Werkstätten. Ich denke, die Stiftung Leopold sollte ihre großen Probleme lösen, es würde mich nicht wundern, wenn wir demnächst Revanchefouls zu lesen bekommen.

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