Die Kulturplattform Oberösterreich (KUPF)
wird heuer 20 Jahre alt. Die OÖN stellen einzelne Initiativen
vor.
"Volksbildung" ist das hehre, in den Statuten
verankerte Ziel des Kulturvereins Programmkino Wels.
Geschäftsführerin Hanna Meyer-Votzi schmückt aus: "Wir wollen
Filmkultur und -kunst in Wels erlebbar machen."
Sie
wünscht sich, dass die Menschen die gezeigten Werke nutzen, um
kritischer zu werden und einen Blick über den Tellerrand
hinaus in andere Länder und Kulturen zu wagen.
Seit
1990 versorgen Meyer-Votzi als Angestellte und zehn bis zwölf
ehrenamtliche Mitarbeiter die Welser im Stadttheater Greif mit
anspruchsvollen Filmen. Schon lange ist es dem Verein ein Dorn
im Auge, dass ihnen das Stadttheater nur an ausgewählten Tagen
zur Verfügung steht. Doch der Traum vom eigenen Haus ist für
das Welser Programmkino mittlerweile ein sehr konkreter: Die
Räumlichkeiten des seit November vergangenen Jahres
geschlossenen Innenstadtkinos "Zentral" würde der Verein gerne
nutzen.
"Wir bewegen uns auf eine Lösung zu, wenn auch
in sehr kleinen Schritten" sagt Meyer-Votzi. Wenn es mit der
Unterstützung der Politik nicht klappt, könnte eventuell ein
privater Gönner die Verwirklichung eines eigenen Kinos mit
Café-Bar-Lounge ermöglichen.
Dass das Welser
Programmkino speziellere und oft schwierigere Filme als
vergleichbare Kulturstätten zeigt, brachte Meyer-Votzi den
Vorwurf ein, sie sei "elitär".
"Für mich heißt elitär
qualitativ wertvoll. Die Zuseher haben derartige Filme
verdient, keinen Massenramsch", kontert sie.
Aus
demselben Grund steht sie auch hinter ihrem Ausspruch: "Das
Programmkino ist nicht dazu da, den Menschen zu geben, was sie
wollen, sondern was sie brauchen." Unterhaltung á la
Multiplex-Kinos sei das ganz sicher nicht.
vom 11.04.2006 |