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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
16. Dezember 2004
12:41 MEZ
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bawag-foundation.at
 
Foto: Bawag Foundation
Annika Ström
I have no theory about this text
(2004 Acryl auf Papier, Courtesy Atle Gerhardsen Copyright: Jürgen Schulz)

Bawag Foundation zeigt "Humor als Waffe der Entwaffnung"
Ein rundes Dutzend Künstler will mit "Funky Lessons" gegen einen erhobenen Zeigefinger auftreten

Wien - "Funky Lessons" gegen den "erhobenen Zeigefinger in der konzeptuellen Kunst" bieten 13 Künstler aus sechs Ländern in der Wiener Bawag Foundation. Um einen Kern klassischer Arbeiten von u.a. Adrian Piper und John Baldessari zeigen jüngere und eigens für die Schau (17. 12. bis 26. 2. 2005) geschaffene Arbeiten, dass Konzept-Kunst und Humor nicht gegeneinander arbeiten müssen. Die von Jörg Heiser kuratierte Ausstellung war davor im Berliner "BüroFriedrich" zu sehen.

Schon der Ausgangspunkt der Ausstellung ist programmatisch: Zumeist weiße Studenten wurden von Piper im namensgebenden Video "Funk Lessons" (1983) in Disco-Funk-Tanz unterrichtet - mit teils Slapstick-artigem Ergebnis, behaupten die Presseunterlagen. Baldessari singt trockene Texte von Sol LeWitt zur Konzeptkunst zu bekannten Melodien, u.a. der US-Bundeshymne.

Konfrontation mit überhöhter Didaktik

Auch die jüngeren Arbeiten, u. a. von Franz West, Erik van Lieshout, Monica Bonvicini oder Barbara Visser, zeichnen sich durch "Humor als Waffe der Entwaffnung" (Pressetext) aus, brechen Autoritäten und gehen die Frage nach der überhöhten Didaktik der Konzept-Kunst konfrontativ an. Das Spektrum der gezeigten Arbeiten umfasst Performance, Video, Installation, Text-Arbeiten und Skulptur.

So zeigen die eigens für die Schau geschaffenen Plakate von Martin Gostner u.a. Marlene Dietrich als schwebende Yoga-Lehrerin. Und Marko Lulic kratzt mit einer weder maßstabs-, noch form- oder materialgetreuen Wiedergabe von Mies van der Rohes Denkmal für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am Glauben an Monumente. (APA)


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