Farbenspiele in Ausstellungen vor Wien-Wahl

30. Juli 2010 | 11:04 | wien | apa | http://www.salzburg.com/online/7mal24/aktuell/Farbenspiele-in-Ausstellungen-vor-Wien-Wahl.html?article=eGMmOI8VgjSD3pQkzxY5uAHlDjFO1j0I66iXEIh&img=&text=&mode=" href="http://www.facebook.com/sharer.php">Teilenipt>Teilen  
Der Wiener Gemeinderatswahl am 10. Oktober werden gleich mehrere Ausstellungen gewidmet. Die Gruppenausstellung "politische.farben - eine abstraktion in 20+16 bildern" zeigt Werke von 16 Künstlern an zwei Standorten, der Osteria Allora in Brigittenau und dem Cafe Club International in Ottakring. Die Galerie vor Ort in der Leopoldstadt stellt "Das blaue Wunder" aus, das "Wien vielleicht erlebt".
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Farben sind nicht nur in der Kunst, sondern auch in der Politik als Orientierungshilfe im Parteienspektrum allgegenwärtig. Wenn die Wiener Malerin Brigitte Lichtenhofer-Wagner in einem Gemälde einen Wald mit rot und schwarz gefärbten Bäumen illustriert, in dem die zarten grünen Pflanzen fast untergehen und von der blauen gefräßigen Schleimschnecke bedroht werden, so liegt die politische Aussage auf der Hand. Ebenso bei Luis Melf Esparragozas Tapetenmalerei eines Menschen an einem roten Rednerpult, der zunehmend im blauen Hintergrund verschwindet. Die beiden sind zwei jener 16 Künstler, die sich von 1. September bis 11. Oktober im Rahmen der Ausstellung „politische.farben“ mit der Farbenlandschaft des politischen Spektrums in Wien und Österreich auseinandersetzen werden.

Der Besucher solle beide Ausstellungen besuchen, um danach sein Lieblingsbild wählen zu können, so die Vorsitzende des Vereins „[galerie] studio 38“, Ursula Pfeiffer, die die Schau ins Leben gerufen hat. „Die 16 Künstler 'kandidieren' quasi, im Internet und vor Ort kann abgestimmt werden.“ Den Höhepunkt des interaktiven Kunstprojekts stellen die „Handlandschaften“ von Angela Dorrer dar. Aus der Topographie von Händen malt die gebürtige Kanadierin spontan individuelle Landschaften. Die SPÖ-Bezirksvorsteher des 20. und 16. Wiener Gemeindebezirks, Hannes Derfler und Franz Prokop, haben sich bereiterklärt, „ihre Hände zur Verfügung zu stellen“, so Pfeiffer. Auch andere Prominente und Politiker will Pfeiffer um ihre Hände bitten, allen voran Bürgermeister Häupl, „aber wir sind noch nicht zu ihm durchgedrungen“.

Noch wenig Formen, dafür eine klare Farbe hat die von der Galerie vor Ort geplante Ausstellung „Das blaue Wunder“ angenommen. Bis 20. Juli konnten Künstler sowohl Ideen und Konzepte als auch fertige Werke als „kritische, künstlerische Stellungnahme“ einreichen. Zehn Arbeiten werden ausgewählt und ab Anfang September in der Galerie im zweiten Bezirk präsentiert. Geplant ist auch ein „Raum für Gegendarstellungen“.

© SN/SW