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Kunstberichte

Optimistisch trotz Geldnot

Maria Lassnig: Abraham sacrifices his son. Foto: Lassnig

Maria Lassnig: Abraham sacrifices his son. Foto: Lassnig

Aufzählung Mumok zeigt 2009 Maria-Lassnig-Schau.
Aufzählung Basisabgeltung deckt nicht einmal mehr Fixkosten ab.

Wien. "Die Museen sind in eine Krise geraten. Alle haben abgeschlankt, aber jetzt ist der Break erreicht. Die Spirale geht nach unten, wenn sie nicht aufgehalten wird", mahnte Edelbert Köb, Direktor des Museums Moderner Kunst Stiftung Ludwig (Mumok) bei der Jahres-Pressekonferenz.

Bevorzugte Behandlung

Mit den 7,4 Millionen Euro Basisabgeltung des Bundes ließen sich mittlerweile nicht einmal mehr die Fixkosten von 7,6 Millionen decken, so Köb weiter.

Für das kommende Jahr zeigte sich der Museumsdirektor vorsichtig optimistisch: "Wir haben ein gewisses Vertrauen in die Bemühungen der Ministerin, die Basisabgeltung anzuheben." Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) habe dem Mumok eine bevorzugte Behandlung bei der Erhöhung zugesichert und auch die räumliche Erweiterung des Museums zu einem Schwerpunkt in der Museumspolitik erhoben.

Das Jahr 2008 war für das Mumok "kein sensationelles, aber recht gutes Jahr." Mit voraussichtlich 240.000 Besuchern ist gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang zu verbuchen, nach den Rekordzahlen von 2007 sei das aber immer noch das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des Hauses.

Nicht ganz so rosig sehen indes die Budgetzahlen aus: 2008 wird das Mumok wahrscheinlich einen Abgang von 450.000 Euro verzeichnen, für 2009 wird mit einem Abgang von 125.000 Euro gerechnet.

Lassnig kommt 2009

"Wir wollen im nächsten Jahr einen Besucherrekord erreichen und haben ein sehr dichtes Programm", sagte der Direktor.

Die erste Ausstellung im neuen Jahr ist der "Weltkünstlerin" Maria Lassnig gewidmet. Aus der Sammlung wird Nam June Paik präsentiert. Nach Agnieszka Kalinowska folgt mit Cy Twombly "einer der prägendsten Künstler des 20. Jahrhunderts". Weiters ist eine Ausstellung zu Duncan Campbell geplant.

In "Gender Check" wird es um die Darstellung von Geschlechterrollen in der Kunst Osteuropas gehen. Im Herbst ist der zweifachen documenta-Teilnehmerin Zoe Leonard eine Retrospektive gewidmet.

Die Themenschau "Schöne neue Welt" bezieht sich auf das Buch von Aldous Huxley und zeichnet mit 20 internationalen Künstlern, laut Direktor Köb, "ein ambitioniertes Bild vom prekären Zustand einer ökonomisierten und mediatisierten globalen Welt."

Printausgabe vom Dienstag, 16. Dezember 2008

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