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Bank Austria Kunstforum: Kasimir Malewitsch

Ikone, Mythos und Revolution der Moderne

Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer

Debattieren Sie mit!Bis 2. Dezember zeigt das Kunstforum Wien in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Russischen Museum in St. Petersburg mit "Malewitsch" einen der großen Mythen und zugleich Quantensprünge der modernen Kunst.
Dieser Mythos bezieht sich auf die "suprematistische" Phase des Künstlers, der 1878 in Kiew geboren und 1935 in Leningrad gestorben ist, und dabei vor allem auf seine Bildikone "Schwarzes Quadrat auf weißem Grund" (1915).
Das Original hat die Tratjakow-Galerie in Moskau noch nie verlassen, aber ähnlich den Ready-mades seines Zeitgenossen Duchamp, der wie er die Grenzen der Kunst durchbrochen hat, fertigte Malewitsch davon einen Entwurf und vier Fassungen an.
Die Anregung geht wohl nicht nur auf die Ikonenkunst Russlands zurück, sondern auch auf die Ideen seines Freundes Michail Matjuschin, für den er auch weitere Arbeiten zur Oper "Sieg über die Sonne" gestaltete.
Die Einflüsse aus der Naturwissenschaft und Kunst Westeuropas, aber auch offenbar aus Theosophie und Alchemie (Robert Fludd) sind noch nicht ausreichend untersucht, wie auch Wolfgang Drechsler in seiner ausgezeichneten Analyse im Katalogbuch feststellt.
Malewitschs künstlerischer Werdegang vom Symbolismus (ähnlich den Anfängen Mondrians) über Kubo-Futurismus zur geometrischen Abstraktion, die er im Sinne der russischen Revolution auch als neuen Lebensentwurf Suprematismus nennt, endet in einer Reihe von Stilen, die impressionistische und realistische Elemente mit den abstrakten Stilen in fast postmoderner Weise verbinden.
Das Kunstforum zeigt diesen Weg, der nach neusten Untersuchungen auch offenlegt, dass Malewitsch als leidenschaftlicher Theoretiker und Lehrer seine Daten fälschte und selbst an seinem Mythos mitwirkte.
Zu den 1994 in der BAWAG Foundation gezeigten Bildserien kommen nun in Fülle das widersprüchliche Spätwerk als Ergänzung, die wunderbaren suprematistischen Architekturmodelle, Bühnenbildentwürfe und die kubo-futuristische Frühzeit wie eine große Anzahl der bunten patriotischen Bauernbilder und -landschaften.
Als Kuriosum ist auch die Totenmaske erstmals im Westen Europas zu sehen. Ein breites Rahmenprogramm begleitet die interessante Schau.

Erschienen am: 13.11.2001

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