Von der Regierung bespitzelt: Das Bild zeigt Ai Weiwei kurz bevor er von den Polizisten niedergeschlagen wurde.
Wien - Um die chinesische Baupolitik anzuprangern, hat Ai Weiwei bei der letzten Documenta in Kassel sein Template aufgestellt. Das dafür verwendete Holz stammte von alten Tempeln, die dem radikalen Modernisierungswahn in China zum Opfer gefallen sind.
Dass Ai Weiwei auch weiterhin an dem Thema Baupolitik dranbleibt, machen auch in Wien zwei Langfilme deutlich, in denen er die Aufmerksamkeit der Betrachter über mehrere Stunden auf die Auswüchse der städtebaulichen Sanierung und das Verkehrschaos in den Großstädten lenkt.
Einzig durch die Wetterverhältnisse unterscheiden sich die Filme Beijing: The Second Ring und Beijing: The Third Ring voneinander: In langsamen Aufnahmen zeigen sie die Veränderungen des Stadtbilds, das im Lichte der Sonne nicht weniger trist als an bewölkten Tagen erscheint.
Im Zentrum seiner Präsentation steht jedoch ein Vorfall, der mit der Baupolitik Chinas ebenfalls eng verquickt ist: 2008 erschütterte ein Erdbeben die Provinz Sichuan, tausende Schulkinder starben. Hinweise deuteten darauf hin, dass die Schulen im Pfusch gebaut und deswegen eingestürzt sind.
Gemeinsam mit anderen Aktivisten initiierte Ai Weiwei darauf hin das Citizen Investigation Project, in dessen Rahmen Nachforschungen zum Tod der Schüler angestellt werden sollten.
In einer Ausstellung im Münchner Haus der Kunst hat er 2009 mit Rucksäcken der Opfer gedacht - in Wien erinnert er mit Bildern seiner Gehirnverletzung, mit Fotografien und einem Video an einen Gewaltakt, in den er selbst involviert war, als er für den Menschenrechtsaktivisten Tan Zuoren aussagen sollte. Sie dokumentieren, dass Ai Weiwei bespitzelt, verhaftet und niedergeschlagen wurde.
Dass man einen solchen Vorfall öffentlich macht, ist wichtig. Dennoch stellt sich die Frage, was die Dokumente jenseits der betroffen machenden Berichterstattung bewirken - seine Geschichte hat man schließlich auch schon geglaubt, als das berühmte Bild von seiner Verhaftung vor einem Jahr durch die Medien ging. (cb, DER STANDARD - Printausgabe, 30. September 2010)
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