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Galerie Ernst Hilger. Nan Hoover zählt zu den Pionieren
der Medienkunst. Um 1980 erklärte sie, sie wolle nur noch malen, zeichnen
und keine Videos mehr produzieren. Mit "Returning to Fuji" ist ein
Beispiel ihrer Videokunst zu sehen: verrinnende Bilder des in Wolken
verhüllten Berges und langsame Kameraschwenks erzeugen eine suggestive
Atmosphäre. Sie vermitteln eine starke Idee von Hoovers Anliegen: die
Irritation und Infragestellung eingefahrener Wahrnehmungsmuster. Ihre
großformatigen, verzerrten, verschwommenen Photographien evozieren
Traumbilder. Herausragend sind die neuen Arbeiten. Streng schwarzweiß, mit
hartem Strich ausgeführt, wirken sie auf den ersten Blick wie Photos und
entpuppen sich erst nach eingehender Betrachtung als Zeichnungen oder
Malerei. Feiner Schlußpunkt der Präsentation: eine Bronzeskulptur, die
einen scharfkantigen Felssplitter assoziieren läßt (I., Dorotheergasse 5;
bis 10. 1. 2003).
Raum aktueller Kunst. Die Thematisierung von Malerei
mittels Photographie ist ein Thema der Neunziger. Eine unverwechselbare
Position nimmt hier Gregor Zivic ein: In einer kleinen Wiener Wohnung
arrangiert er surreale Szenarien, deren einziger Akteur er selbst ist.
Dazu kommen ein Selbstauslöser, ein paar Requisiten, ein Gemälde. Nach
einem neunteiligen, in jahrelanger Kleinarbeit entstandenen, ganz auf die
Einzelbilder zugespitzten Zyklus zerlegt er nun eine einzige Situation
(Hauptrequisit: ein dicker, schwarzer Schlauch) in 52 quadratische
Einzelbilder, die in einem raumgreifenden Rahmengestell präsentiert
werden. Beeindruckend! Das Signal geht in Richtung Film und Skulptur.
Welches wird Zivics nächster Schwenk auf dem Weg zum perfekten Bild sein?
(I., Eschenbachgasse 11; bis 19. 1. 2003).
Knoll Galerie. Köpfe sind Leitthema der Malerei von Ákos
Birkás. Nach expressiven Anfängen und Abstraktionen, an denen er sich über
Jahre abarbeitete, wandte er sich nun einer radikalen, fast
photorealistischen Figürlichkeit zu. Zu Gruppen arrangiert, dienen ihm
Porträtschnappschüsse als Vorlagen für extrem breite Formate.
Durchgängiges Merkmal ist die Freundlichkeit der dargestellten Personen.
Wie um der Aufgekochtheit von Werbe- und Medienkultur etwas
entgegenzustellen, adaptiert Birkás deren Strategien - und unterläuft sie
durch die Handarbeit der Malerei. (VI., Esterhazygasse 29/Hof; bis 11. 1.
2003).
© Die Presse | Wien
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