Frida Kahlo – Ikone mit Star-Charakter
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Eines der raren Fotos der Mexikanerin: Frida Kahlo im magentaroten
"rebozo", NewYork 1939. Foto: Nickolas Muray Photo Archives
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Es ist die erste umfassende Ausstellung über
die mexikanische Malerin Frida Kahlo in Österreich, die ab 1.
September in Wiener Kunstforum zu sehen ist.
Schon im Vorfeld war zu erkennen, dass die Frida-Kahlo-Ausstellung in
Wien die Schau der Saison sein wird. Die Werbung war im Stadtbild nicht
zu übersehen. Nun ist es tatsächlich soweit. Am 1. September öffnen
sich die Pforten des Kunstforums auf der Wiener Freyung. Damit wird der
Blick frei auf ein faszinierendes Gesamtwerk.
Die "Frida Kahlo Retrospektive" umfasst etwa 60 Gemälde, 80
Zeichnungen und 20 Objekte, ergänzt durch eine repräsentative Auswahl
von fotografischem Dokumentationsmaterial, das von Cristina Kahlo,
Fridas Großnichte, zusammengestellt wurde.
Der Mythos der Künstlerin
Der Mythos der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo (1907 bis 1954),
mit vollem Namen Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón, hat durchaus
globales Format erreicht; Frida wurde zur Ikone mit Starcharakter. Sie
ist eine Identifikationsfigur der mexikanischen Kultur, Vorreiterin der
feministischen Bewegung, Marke einer großen Merchandising-Maschinerie
und diente nicht zuletzt bekannterweise als schillernd exotische
Filmvorlage für das Hollywood-Kino.
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Stille Betrachter in
der Ausstellung: "Portrait Larucha Lavin" von Frida Kahlo. Foto: epa
Durch Leid geprägtes Leben
Frida Kahlos Kunst ist untrennbar mit ihrem Leben verbunden. Gemälde
und Zeichnungen sind nicht nur das Spiegelbild ihres durch körperliches
und psychisches Leid geprägten Lebens – die Malerin litt ihr Leben lang
an den gesundheitlichen Folgeschäden eines schweren Busunfalls in ihrer
Jugend –, sondern ihr malerisches und zeichnerisches Œuvre zählt auch zu
den komplexesten Kapiteln der Kunst der Zwischenkriegszeit zwischen
Neuer Sachlichkeit und Surrealismus.
Kahlos erste surrealistische Bilder
In den 1920er Jahren entstehen feingezeichnete Selbstdarstellungen,
orientiert am Figurenideal der Renaissancemalerei. Zu Beginn der 1930er
Jahre malt sie ihre ersten surrealistischen Bilder: in
Kombinationsstrategie, beeinflusst von den "Cadavres exquis", spontanen
Zeichnungscollagen der Surrealisten, mit denen Frida regen Kontakt
pflegte. Sie malt ikonografisch-vielschichtige Kompositionen, die ihrer
inneren Welt entspringen. Um 1940 gewinnen Kahlos Selbstbildnisse – mehr
als ein Drittel ihrer rund 140 Bilder – an Ausdruckskraft. Ihrer
dominanten Ausstrahlung kann sich nun kaum mehr jemand entziehen. Frida
Kahlo bezieht sich in ihren Werken oft auf die frühe Kunst Mexikos, die
der Azteken und Maya. Ihre Bedeutung als Künstlerin gewann sie in der
Aufarbeitung ihres Leidens in ihren Bildern; vor allem ihrer chronischen
Krankheit, aber auch ihrer Eheprobleme.
Der Großteil von Frida Kahlos künstlerischem Vermächtnis befindet
sich in Mexiko, der Rest meist in den USA. Aus öffentlichen und
privaten Sammlungen dieser Länder kommen auch die meisten von Kahlos
Hauptwerken für die Schau. Die Ausstellung entstand in Koopertion mit
dem Martin-Gropius-Bau in Berlin.
(as)
Frida-Kahlo-Retrospektive
1. September bis 5. Dezember
Bank Austria Kunstforum, 1, Freyung 8
täglich 10 bis 19 Uhr, Fr bis 21 Uhr
Führungen: Sa 15.30 Uhr, So und Ftg. 11 Uhr (nur mit telefonischer
Voranmeldung: 01/537 33 26). Themenführungen jeden Fr 18.30 Uhr
Tel.(01)5373326,Kasse:(01)53733 21
http://www.bankaustria-kunstforum.at
Printausgabe vom Donnerstag, 26.
August 2010
Update: Donnerstag, 26. August 2010 16:38:00
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