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Bildhauer Josef Pillhofer gestorben

WIEN. Der Schüler von Fritz Wotruba, der österreichische Bildhauer Josef Pillhofer ist 89-jährig gestorben. Pillhofer galt als einer der wichtigsten österreichischen Bildhauer der Zweiten Republik und beschäftigte sich mit Grundsätzen und Möglichkeiten des Kubismus.

Der Wotruba-Schüler, der laut seiner Familie bereits am Freitag gestorben ist, suchte die konsequente Reduktion bis zum Einfachsten. “Äußerlich wirklichkeitsnah würde also nicht wirklichkeitsnah bedeuten, nicht das Wesen der Erscheinungsform erfassen“, erklärte Pillhofer einmal sein Schaffen. Das Wiener Künstlerhaus soll für Februar 2011 eine Pillhofer-Ausstellung planen.

„Das Komplizierte verdichten und vereinfachen“ zur „möglichst reinen Form“ war sein großes Ziel. 2002 war unter dem Titel „Josef Pillhofer. Köpfe“ eine Ausstellung seiner kubistisch-blockhaften Kopfskulpturen aus Bronze, Holz, Stein und Eisen sowie von Zeichnungen im Belvedere zu sehen.

Studien in Rom und Paris

Josef Pillhofer wurde am 1.6.1921 in Wien geboren, besuchte nach der Grazer Kunstgewerbeschule die Akademie der bildenden Künste in Wien als Schüler von Fritz Wotruba. Er absolvierte später Auslandsaufenthalte in Rom und in Paris, wo er Schüler Ossip Zadkines war und auch Constantin Brancusi persönlich kennenlernte. Auch mit Alberto Giacometti war er bekannt. Zweimal (1954 und 1956) nahm er an der Biennale in Venedig teil. Ab 1954 war er Lehrbeauftragter an der Akademie der bildenden Künste in Wien, ab 1970 lehrte er auch in Graz und war Ordinarius für künstlerisches Gestalten an der Technischen Universität Graz.

Pillhofer erhielt zahlreiche Preise, unter anderem den Österreichischen Staatspreis (1968), den Preis der Stadt Wien (1979) und den Würdigungspreis des Landes Steiermark (1983). Pillhofer, der lange in Mürzzuschlag lebte, hinterlässt eine Frau und vier Kinder.

“Österreich hat einen wichtigen Künstler verloren“

“Österreich hat einen wichtigen Künstler verloren.“ So reagierte Kulturministerin Claudia Schmied (S) auf das heute bekanntgewordene Ableben des österreichischen Bildhauers Josef Pillhofer. „Josef Pillhofer hat der österreichischen Bildhauerei der Nachkriegszeit eine markante Prägung gegeben. Seine Formensprache war traditionell und innovativ zugleich. Sein geometrischer Minimalismus drückte die Macht und Ohnmacht des Menschen im industriellen Zeitalter aus. Vielfach ausgezeichnet gehört er international gesehen zu den wichtigsten Vertretern der Moderne“, so Schmied in einer Aussendung.

„Die traurige Nachricht vom Ableben unseres geschätzten Kollegen und langjährigen verdienten Mitglieds Josef Pillhofer hat uns tief getroffen“, hieß es seitens von Künstlerhaus-Präsident Joachim Lothar Gartner und Direktor Peter Bogner. „Mit ihm ist nicht nur einer der bedeutendsten österreichischen Bildhauer und Zeichner der Gegenwart, sondern auch einer der liebenswertesten Menschen und Persönlichkeiten von uns gegangen. Wir bedauern von Herzen, dass Josef Pillhofer die für Februar 2011 im Künstlerhaus geplante große Ausstellung seines Schaffens nicht mehr selbst erleben kann. Wir verneigen uns vor dem großen Künstler und Menschen, der sich in seinem Wirken und Schaffen selbst kompromisslos treu blieb und durch seine Kunst weiter für uns präsent bleibt.“

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  • kleiner irrtum !!
    von oblio, 02.08.2010 15:55 Uhr
    der "späte widerstandskämpfer" wäre in ganz andere fußstapfen getreten als du uns hier glauben...
  • Hmmmm.....
    von kleinemaus, 02.08.2010 15:51 Uhr
    die Leute fahren lieber baden. Wen interessiert denn schon so ein ein Möchtegern-Protesterl von...
  • heutzutage kommt man überall hin...
    von oneo, 02.08.2010 15:51 Uhr
    selbst luxusdestinationen wie aitutaki oder bora bora werden von hofer angeboten. also reisen ist...
  • Einen Dank
    von Arbeitsbiene, 02.08.2010 15:50 Uhr
    an die Pflegerin. Ist die sich ihrer Aufgabe nicht bewußt?
  • Raiffeisen
    von Pilatus, 02.08.2010 15:50 Uhr
    Wieviel "Kohle" hat Raiffeisen bei diesem Biodiesel-Werk wirklich abgelegt und wie hoch wurden die...
  • ob sich das profil in diesem fall
    von oneo, 02.08.2010 15:48 Uhr
    nicht ordentlich in den dreck gesetzt hat? realistisch gesehen war das von anfang an nicht sehr...
 
 
 
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